Qwest Spitzenleute haben abgesahnt

30. Juli 2002

     

In den Jahren 1999 bis 2001, als die Bilanzen von Qwest durch die gestern zugegebenen "Buchhaltungsfehler" geschönt, und der Aktienkurs dadurch gestützt wurde, haben Qwest-Spitzenmanager durch den Verkauf von Unternehmensaktien ca. 500 Mio. Dollar verdient, wie heute die "New York Times" schreibt.

Joseph Nacchio allein, der ehemalige CEO, verkaufte in dieser Zeit Aktien im Wert von happigen 227 Mio. Dollar. Robert Woodruff, CFO bis Ende letztes Jahr, verdiente 29 Millionen, 13 Millionen holte Drake Tempest, Qwests Chefanwalt heraus.


Ausserdem verkaufte Phillip Anschutz, der grösste Anteilhaber der Firma und Mitglied des Verwaltungsrats im Mai 1999 Aktien für 1,5 Mrd. Dollar.

Natürlich ist es schwer abzuschätzen, um wieviel tiefer diese Gewinne ohne die Bilanzfehler ausgefallen wären. Viele der Verkäufe geschahen aber auch kurz nachdem die Spitzenmanager jeweils optimistische Prognosen über den zukünftigen Geschäftsgang von Qwest geäussert hatten (die sich nachträglich als falsch herausstellten).

Kritiker sehen daher ein Indiz für einen grundsätzlichen Fehler in der Praxis, Spitzenmanager zum grossen Teil durch Aktienoptionen zu bezahlen. Manche fordern jetzt, dass Manager Aktien ihres eigenen Unternehmens erst dann verkaufen dürfen, wenn sie sich aus dem Unternehmen zurückgezogen haben, so dass sie nicht von Insider-Informationen profitieren können. (hjm)




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