Die Internet-Musiktauschbörse Napster, einst in aller Munde und von der Musikindustrie zum Erzfeind Nummer Eins erklärt, dürfte wohl bald sang- und klanglos das Zeitliche segnen. CEO Konrad Hilbers erklärte gestern Abend, das Unternehmen werde wahrscheinlich bald liquidiert. Er hat das verbliebene Management entlassen und ist selbst zurückgetreten.
Der unmittelbare Anlass war eine Entscheid eines US-Konkursrichters, dass Napster seine Aktiven nicht an Bertelsmann verkaufen darf. Richter Peter J. Walsh begründete seinen Entscheid damit, dass Hilbers, als ehemaliger Bertelsmann Manager, geteilte Loyalitäten aufwies und während der Verkaufsverhandlungen nicht nur die Interessen von Napster vertrat.
Der Verkauf an Bertelsmann wäre wohl die letzte Chance für Napster gewesen, in einer neuen Inkarnation als kostenpflichtiger Musik-Service einen Neustart zu schaffen.