Systor Deutschland stellt Insolvenzantrag

26. November 2002

     

Bettina Cohen, Pressesprecherin bestätigte heute gegenüber IT Reseller das Gerücht, dass Systor Deutschland insolvent ist. "Das ist so, wir haben die Eröffnung des Insolvenzvefahrens beim zuständigen Gericht in Deutschland heute Dienstag beantragen müssen." Die 360-köpfige Belegschaft wurde am selben Tag informiert.

Wie es weiter geht, ist derzeit noch unklar. Cohen. "Ob Deutschland geschlossen wird, muss der Insolvenzverwalter entscheiden. In den nächsten Tagen wird jedenfalls normal weitergearbeitet. Ob profitable Teilbereiche in Deutschland weiter bestehen können und Sanierungsmassnahmen in Angriff genommen werden, entscheidet der Insolvenzverwalter."


Es sei allerdings nicht so, wie in gewissen Medien kolportiert wurde, dass die UBS a priori Systor Deutschland nicht mehr unterstützen wolle. "Es sind schon länger Anstrengungen unternommen und einschneidende Restrukturierungs- und Kostensenkungsmassnahmen in Angriff genommen worden."

Man habe alles daran gesetzt, mit potentiellen Investoren die Finanzierung sicherzustellen, so Cohen weiter. "Die Überschuldung konnte aus eigenen Mitteln aber nicht mehr gedeckt werden." Neue Investoren hat man rechzeitig keine gefunden, über die Höhe der Verschuldung kann Cohen keine Auskunft geben.

Diese Tage lief auch das Konsultationsverfahren im Zusammenhang mit dem letzte Woche bekanntgegebenen Stellenabbau in der Schweiz ab. Von Gesetzes wegen muss nämlich Systor innerhalb einer Frist von 10 Tagen seit der Benachrichtigung zum Stellenabbau, Gegenvorschläge von Betroffenen entgegennehmen. Diese werden derzeit geprüft und es ist noch unklar, wie viele der rund 145 angekündigten Stellen in der Schweiz tatsächlich verloren gehen werden.

Noch unklar ist allerdings auch, ob Systor auch hierzulande überleben kann. Gut informierten Kreisen zufolge befindet man sich nämlich auch in der Schweiz in Umschuldungsverhandlungen. (mh)




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