Kürzlich sträubte sich der Cash-Krösus der IT-Branche noch, jetzt will Microsoft dem konstanten Drängen vieler Aktionäre nachgegeben und damit beginnen eine jährliche Dividende auszuzahlen. Dies wurde zusammen mit den Zahlen für das vierte Quartal 2002, dem zweiten Quartal des Microsoft-Geschäftsjahres 2003, bekannt gegeben. Microsoft will aussserdem seine Aktien im Verhältnis 2:1 splitten.
Licensing 6.0 spült anscheinend viel Geld nach Redmond. Im Q4 2002 konnte
Microsoft, ganz entgegen dem Konjunkturtrend, seinen Umsatz auf einen Rekordwert von 8,54 Mrd. Dollar steigern. Das ist 10% mehr als im Q4. Der resultierende Nettogewinn belief sich auf 2,55 Mrd. Dollar, 12% mehr als ein Jahr zuvor im vierten Quartal.
Die Forderungen der Microsoft-Aktionäre nach einer Dividende waren mit dem Anwachsen des Cash-Berges in Redmond immer lauter geworden. Microsoft besass per 31. Dezember 43,4 Mrd. Dollar in Bar und in kurzfristigen Anlagen. In den letzten sechs Monaten wuchs der Notgroschen durchschnittlich um fast 800 Millionen Dollar in jedem einzelnen Monat.
Bisher hatte Microsoft eine Dividende mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit von grossen Investitionen in Forschung und Entwicklung und die unbekannten Kosten seiner juristischen Probleme abgelehnt. Nun konnten, so
Microsoft, einige dieser Gerichtsfälle zu seiner Zufriedenheit beigelegt werden.
Microsoft will vorerst eine Jahresdividende von 16 Cents pro Aktie, oder 8 Cents pro Aktie nach dem Split, ausschütten. Insgesamt zahlt Microsoft damit etwa 850 Millionen Dollar an seine Aktionäre. Zwei schöne Stücke davon landen übrigens in den Taschen der Herren Gates und Ballmer: Gates kann sich aufgrund seiner Microsoft-Aktien auf 99,5 Millionen Dollar, Ballmer auf 37,7 Millionen freuen. (hjm)