Der international tätige IT-Dienstleister Getronics hat am Mittwoch einen weiteren Versuch gestartet, den grössten Teil seiner drückenden Schulden durch einen "Obligationen gegen Aktien"-Tausch loszuwerden. Für Getronics geht es dabei um einiges: Falls es das Unternehmen nicht schafft, seine Schulden zu reduzieren, droht längerfristig die Zahlungsunfähigkeit.
Die Obligationeninhaber sind im Moment die Hauptgläubiger von
Getronics. Ein erstes Angebot an die Inhaber der Obligationen Anfangs Januar war von diesen nicht genügend goutiert worden - die nach der Bekanntmachung des Angebot abstürzenden Aktienpreise hatten es uninteressant gemacht.
Das neue Angebot scheint jetzt erfolgversprechender: Wie Getronics heute mitteilt, haben bereits die Inhaber von 60% der ausstehenden Obligationen ihre Bereitschaft signalisiert, das verbesserte Angebot anzunehmen. Noch reicht das aber nicht ganz. Damit der Deal Erfolg hat, müssten mindestens zwei Drittel der Obligationen umgetauscht werden.
Am wenigsten Freude an der Entwicklung der Dinge dürften die bisherigen Aktieninhaber haben, denn falls die Umschuldung zustande kommt, wird Getronics die Aktienpresse heftig rotieren lassen: Bis zu 11,3 Milliarden neue Anteile sollen ausgegeben werden. Bisher waren lediglich 409 Millionen im Umlauf. Der Kurs der Getronics-Aktien stürzte übrigens auch nach der Ankündigung des zweiten Angebots gleich wieder um weitere 48% ab. (hjm)