Micro-Hewlett oder Packard-Soft?

9. Mai 2003

     

Und hier noch unsere Freitagabend-Nachricht:

Die Tragweite der Nachrichten von der amerikanischen Hardware-Konferenz WinHEC haben wir vielleicht etwas unterschätzt. Microsoft Grossaktionär und Chefsoftware-Architekt zeigte einen neuen PC ("Athens") von Hewlett Packard. Die Maschine hat ein paar nette Features, zum Beispiel ein integriertes Telefongerät. Doch das ist nicht der Punkt.


Mit dem "Athens" wollte Gates zeigen, dass die Hard- und Software-Industrie in Zukunft noch enger zusammenarbeiten sollten. Betriebssystem und Hardware sind beim Prototyp, ähnlich wie es bei Apple-Rechnern der Fall ist, sehr eng verknüpft – zum Beispiel startet der Rechner nur nach der Identifizierung des Users mit einem Fingerabdruck auf einem Sensorfeld. Mit der neuen PC-Generation hofft Gates den Nachfragedruck der Vergangenheit, als laufend steigende Anforderungen der Software an die Hardware für steigende Absätze sorgten, wieder aufleben zu lassen.

Und jetzt kommt's: Microsoft wird den Hardware-Herstellern laufend genaue Spezifikationen für die Maschinen der kommenden Generationen liefern. Microsoft-"Freunde" bekommen einen kleinen Vorsprung. Microsoft-"Freund" der ersten Stunde ist Hewlett Packard. Die beiden Giganten der IT-Industrie werden also wesentlich näher zusammenrücken – eine Gefahr für Assemblierer aller Art.

Ausserdem ist noch völlig unklar, ob auf einem solchen PC der Zukunft auch andere Betriebssysteme laufen werden. Bill Gates sieht sich dafür auf jeden Fall nicht als zuständig an. Er sagte Associated Press: "Unsere Verantwortung ist es, Windows besser und besser zu machen. Andere Leute sind für andere Betriebssysteme zuständig." (hc)




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