Die MTF-Gruppe übernimmt rückwirkend per 1. Januar 2000 die Zürcher Imis AG. Imis ist mit über 20 Entwicklern auf Intershop-Lösungen, Cross-Media-Publishing und die Anbindung von E-Commerce an Warenwirtschaftslösungen spezialisiert. Die Firma wird als neues «E-Solutons Center» in die MTF integriert. Tobias Nell, Mitinhaber der bisherigen «typischen Familiengesellschaft», wird Leiter des Kompetenzzentrums und tritt in die MTF-Geschäftsleitung ein.
Die Kundenliste der Imis kann sich sehen lassen. Dazu gehören die Teco-Gruppe des Dätwyler-Konzerns mit ausgedehnten E-Commerce-Lösungen (Distrelec), die Suva, Sairgroup und
Swisscom als Beratungskunde. Die Imis passe zur MTF, meint Nell: «Wir haben ähnliche Kunden wie die MTF.» Mit dem zugekauften Kompetenzzentrum könne man nun den 8000 MTF-Kunden eine integrierte E-Business-Lösung anbieten.
Strategien und Stolpersteine
Die MTF-Gruppe wird systematisch umgebaut. Beim Einstieg der britischen Alchemy-Gruppe, die heute 57% an MTF besitzt, wurde das Kapital von 600’000 auf 16,75 Mio. Franken erhöht. Neben der Alchemy sind unterdessen ca. 70 MTF-Kader beteiligt. Stolz betont VR-Präsident Helmut May: «Die Imis haben wir aus laufenden Erträgen finanziert – nicht aus der Kapitalerhöhung.»
MTF präsentiert sich heute mit drei Standbeinen: Client/Serverlösungen (Handel und Service), Kommunikation (Hardware/SW-Infrastruktur/Providing über Sunrise) und E-Business-Lösungen (Ex- Imis.). Dazu kommen Consulting und der Schulungsbereich. Damit kann den typischen MTF-Kunden (mittlere und grössere KMU, Behörden) ein Gesamtpaket angeboten werden.
Der Stolperstein wird nun sein, ob die Integration der Imis gelingt und ob rasch genug zusätzliche Entwicklungskapazitäten aufgebaut werden können. Denn die «Verkaufsmaschine» MTF wird – gute Schulung vorausgesetzt – schnell Projekte bringen. Das muss sie auch, denn MTF-CEO Ferru sind ambitiöse Ziele vorgegeben: Der Umsatz soll sich bis ins Jahr 2003 von 245 Mio. (1999) auf 500 Mio. verdoppeln. (hc)