Unter dem massiven Druck von Networking-Überflieger
Cisco organisieren sich die grossen Hersteller von Carrier-Infrastruktur (Lucent,
Nortel, Cabletron) neu. Cabletron splittet sich in vier neue Firmen auf, das Herzstück wird den Namen
Enterasys tragen (siehe ITR Nr. 13). Lucent seinerseits hat schon dieses Frühjahr angekündigt, den Enterprise-Bereich vollständig abzuspalten. Die neue Firma wird den Namen
Avaya tragen.
Offizielle Gründung am 1. Oktober
Die offizielle Gründung von
Avaya Schweiz findet am 1. Oktober statt, doch sind die Lucent-Leute an der Walliseller Hertistrasse bereits heftig mit Zügeln beschäftigt. Avaya wird im 4. Stock zuhause sein, Lucent im zweiten. Die «alte» Lucent hat ihr Schwergewicht klar bei der Infrastruktur für Carrier und wird von Sigurt Schilling geleitet. Avaya unter der Leitung von René Bodmer wird sich auf alle Produkte für den wesentlich «breiteren» Enterprise-Markt konzentrieren. Dazu gehören LAN-Switching, Netzwerksicherheit, ISDN-Produkte, Call-Center-Lösungen, VoIP-Lösungen, Wireless-Produkte. Avaya wird damit zur «Channel-only»-Firma, denn sämtliche Projekte werden über Distis, VARs und Systemintegratoren abgewickelt. Avaya-Chef René Bodmer meint: «Wir werden unsere Disti-Landschaft noch ausbauen.»
Viele Vorteile …
Bodmer sieht im Split eine grosse Chance für seine Crew und die neue Firma. Bodmer: «Die meisten Leute freuen sich. Die Bereiche ‘Enterprise’ und ‘Carrier’ hatten ganz andere Business-Rules. Projekte laufen bei uns vielleicht über sechs Monate, im Carrier-Bereich können das auch mal drei Jahre sein. Und im Enterprise-Segment gibt es sicher 1000mal mehr potentielle Kunden im Markt.»
… wenig Abgänge
Ausserdem hätte die Firmenaufteilung zu nur wenigen Kündigungen geführt. Channel-Mann Peter Schelbert wird
Avaya verlassen und eine weitere Person aus den indirekten Sales wechselt zu Lucent. (hc)