Google sucht Aktionäre zweiter Klasse

30. April 2004

     

Google ist Meister der Selbstinszenierung. Nach Gerüchten, Dementis, neuen Gerüchten und Verschiebungen hat der Suchmaschinenprimus jetzt offiziell bei der US-Börsenaufsicht ein Gesuch für den Börsengang eingereicht. 2,7 Milliarden Aktien sollen verkauft werden. Analysten schätzen den derzeitigen Wert des Unternehmens auf rund 20 Milliarden Dollar. Der Ausgabepreis für die Papiere soll anhand von Online-Auktionen eruiert werden. Die neuen Google-Teilhaber werden aber Aktionäre zweiter Klasse sein. Sie erhalten nur Klasse-A-Aktien mit einer Stimme. Das Management wird demgegenüber rund zwei Drittel von 234 Millionen B-Klasse-Aktien in den eigenen Händen behalten. Diese sind je 10 Stimmen wert.


In einem Brief an potentielle Investoren versucht Google die teils überbordende Euphorie über den seit langem grössten Tech-IPO zu dämpfen. Die Exklusivlizenz für die Suchtechnologie, die der Stanford University gehört, laufe 2011 aus, heisst es da etwa. Derweil schlafen auch die grössten Konkurrenten Microsoft und Yahoo nicht. So gesehen war es höchste Zeit für den Börsengang. Der Suchmarkt wächst aber derzeit sehr schnell. Im letzten Jahr wurden alleine in den USA rund 2,5 Milliarden Dollar mit Search-gebundener Werbung umgesetzt. Erstmals mehr als mit Bannerwerbung. Google selber hat im vergangenen Jahr rund 960 Millionen Dollar umgesetzt und 105,6 Millionen Gewinn erwirtschaftet. (IW)


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