E-Government: Katastrophale Schweizer Werte

9. März 2005

     

Cap Gemini hat sich im Auftrag der EU-Kommission mit den elektronischen Behördendiensten der 25 EU-Mitgliedsstaaten sowie der Schweiz, Norwegen und Island auseinandergesetzt. Dabei wurde unter anderem herausgefunden, dass 40 Prozent der untersuchten Dienstleistungsangebote vollständig online verfügbar sind. Dieser Schnitt wird teils durch die 10 neuen EU-Staaten gedrückt.

Lässt man diese aussen vor, würde der Anteil der vollständig verfügbaren Dienste bei 46 Prozent liegen – vier Prozentpunkte höher als noch vor einem Jahr. Der Online-Umsetzungsgrad über alle Dienste hinweg beträgt 65 Prozent, auch hier wäre der Wert ohne die neuen EU-Länder mit 72 Prozent höher.


Als Paradebeispiel in Europa darf Schweden gelten, wo 74 Prozent aller Dienste vollständig online und 89 Prozent zumindest online sind. In Österreich beträgt der Anteil der vollständigen Dienste 72 Prozent, in Finnland immerhin noch 67 Prozent. Ebenfalls vorne in der Rangliste zu finden sind Grossbritannien, Irland und Dänemark – nicht aber die Schweiz. Hierzulande liegt der Umsetzungsgrad bei knapp 60 Prozent, was die Eidgenossenschaft ins hintere Mittelfeld direkt nach Griechenland und vor Litauen katapultiert. Vollständig online sind in der Schweiz noch nicht einmal 10 Prozent der Dienste verfügbar, nur Lettland kann hier mit einem noch schwächeren Wert aufwarten.

Weiter wurde in der Studie festgestellt, dass Dienstleistungen für Unternehmen besser ausgebaut sind als solche für Privatpersonen. Ausserdem schreibt Cap Gemini, dass "Dienste, über die Einnahmen erzielt werden können, Top sind." Die 44seitige Studie mit den für die Schweiz katastrophalen Werten kann als PDF eingesehen werden. (IW)


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