Die Schweizer Niederlassung des japanischen Druckerherstellers
Kyocera Mita ist seit gestern führungslos. Geschäftsführer Grégory Bohren verliess die Firma, nachdem am Dienstag überraschend eine dreiköpfige Delegation – darunter der europäische President Takashi Kuki höchstpersönlich – vom EMEA-Headquarter in Holland -nach Zürich angereist waren.
Bohren war erst vor einenhalb Jahren zu "Kyo" gestossen, zuvor war er als Verkaufsleiter bei Konkurrent
Océ in der Westschweizer Filiale tätig. Kaum im Amt hatte er im Frühjahr 2004 einen Teil des Teams ausgewechselt. Interessant: Vor dem unerwarteten Weggang Bohrens gestern Dienstag haben bereites einige Mitarbeiter gekündigt. Allein in den letzten Wochen haben vier Leute aus Verkauf und Marketing den Bettel hingeworfen.
Darunter auch Marketing-Managerin Marion Di Laurenzio, die den Weggang Bohrens bestätigte. "Gestern wurde die Belegschaft über die Veränderung informiert", sagt Di Laurenzio. Bohren verlasse die Firma auf eigenen Wunsch. Ziel sei es, innerhalb von drei Monaten einen Nachfolger zu finden. "Ich musste mich entscheiden, ob ich weiterhin 16 Stunden am Tag arbeiten will oder wieder mehr Zeit für meine Familie habe", sagte Bohren auf Anfrage zu IT Reseller.
Und weiter: Nachdem Kyocera Mita in der Schweiz im letzten Quartal ein Wachstum von 150 Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielt habe, sei die Firma nun sehr gut aufgestellt. Es sei hingegen normal, dass es im Verkauf Wechsel gebe, drei Salesleute seien auf eigenen Wunsch gegangen und einem hätte man gekündigt. Zur Zeit würden drei Leute die Deutschschweiz, drei Leute die Romandie und zwei das Tessin betreuen.
Nachdem auch der Channel gut ausgebaut sei – Silvio Wirz betreut weiterhin den indirekten Kanal – und die Schweizer Niederlassung dieses Jahr zum ersten Mal keinen Verlust schreiben werde, habe er sich entschlossen, eines von diversen Angeboten für die Leitung der Schweizer Länderorganisation eines Herstellers anzunehmen. Welcher Firmenname auf seiner neuen Visitenkarte ab dem 1. September stehen wird, wollte Bohren allerdings nicht verraten. Nur soviel: Der Schweizer Hauptsitz befinde sich im Welschland, was ihm ermögliche, wieder mehr Zeit für Frau und Kinder zu haben. (mh)