Bison enthüllt geheime Pläne mit SoftM

7. Februar 2006

     

Die Surseer Bison Group hat mit dem deutschen ERP-Hersteller SoftM eine Entwicklungs- und Vertriebspartnerschaft geschlossen, die unter dem
Ausschluss der Öffentlichkeit von langer Hand vorbereitet wurde: Bison bringt in die Ehe die Technologie der Warenwirtschaftslösung Bison Solution mit, während SoftM in Deutschland einen beachtlichen Kundenstamm - laut Angaben 4000 Unternehmen — mit einer allerdings in
die Jahre geratenen Standardsoftware für mittelständische Industrie- und Handelsunternehmen beisteuert.

Seit einem Jahr bereits sind deshalb in Sursee zwischen 10 und 20 deutsche Entwickler am Werk, die das Rechnungswesen (Finanz-, Anlagebuchhaltung, Kostenrechnung, etc.) der gemeinsamen Lösung komplett neu auf derselben Technologie (J2EE, XML, Linux- und Windows-kompatibel, etc.) wie der von Bison Solution entwickeln. "Greenax", so der neue Name der gemeinsamen Lösung, wird auf der Cebit zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt und soll spätestens ab April 2006 zur Auslieferung bereit sein.


Mit dem Schritt verfolgt Bison eine für alle Komponenten
konsequente technologische Strategie, hatte doch die frühere
Partnerschaft mit dem (im Vergleich zur nigelnagelneuen
Bison-Technologie ziemlich verstaubten) Rechnungswesen von Simultan nie wirklich zu überzeugen vermocht. Gleichzeitig ist die neue Partnerschaft in gewisser Weise auch eine Abkehr von der bisherigen Strategie der Innerschweizer Softwareschmiede, die Technologie unter eigenem Produkt-Brand zu verkaufen. Bison hat zwar, allen Unkenrufen
zum Trotz, in den letzten Jahren einige passable Kunden und
Partnerschaften vorweisen können, mit SoftM jedoch gelangt man auf einen Schlag an ein Vertriebsnetz in Deutschland mit 20 Niederlassungen.

SoftM erhält denn auch in Deutschland das Exklusivrecht für den Vertrieb, wie Rudolf Fehlmann, CEO der Bison Group, zu IT Reseller sagt. "Wir haben seit längerem einen Partner gesucht, der sich im Rechnungswesen mit uns ergänzt. Mit SoftM werden wir bald so ziemich die wichtigsten Teile einer ERP-Lösung mit einer ausgefeilten Technologie beisammen haben. SoftM bringt uns zusätzlich aber eine
Menge Branchenerfahrung, die Lösung wird also noch breiter." Für den Mutterkonzern Fenaco wird der Name der Lösung "Bison Solution Agrar" heissen, und als Brand für das Technologieframework wird "Bison Solution" bestehen bleiben.

Weshalb der neue Name? Fehlmann: "Wir wollten für die gemeinsame Lösung einen gemeinsamen, neuen Namen kreieren. An dem Brand haben sich drei Werbeagenturen die Zähne augebissen." Ausserdem sei die Farbe Grün als
einzige im ERP-Umfeld noch nicht besetzt, sagt Fehlmann. Daniel Renggli, der erst kürzlich seinen Job als KMU-Marketeer bei SAP aufgegeben und zu Bison Solutions gewechselt hat, soll nun dem Namenswirrwarr (die Firma heisst Bison Group, die Lösung "Bison Solution" und der hauseigene Integrator "Bison Solutions"), ein Ende
setzen und eine neue Markenstrategie aufgleisen. (mh)


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