Am Donnerstag stimmt das französische Parlament schon wieder über ein Gesetz in Sachen Urheberrecht ab: Künftig soll es Kunden der Unterhaltungsindustrie in Frankreich ausdrücklich erlaubt sein, legal erworbene digitale Musikdateien per Software in andere Formate zu konvertieren. Das Gesetz bezweckt, dass einmal gekaufte Musik unabhängig von der ursprünglichen Quelle auf jedem Player abgespielt werden kann.
In den meisten Fällen müsste dabei auch der DRM-Schutz geknackt werden, mit dem das File versiegelt ist. Das wiederum verbietet eine EU-Regelung, die Software zur Umgehung von Kopierschutzmassnahmen ausdrücklich verbietet. Diese Regelung wurde von Frankreich bisher als einer der letzten EU-Mitgliedsstaaten noch nicht umgesetzt. Falls das neue Gesetz in der Pariser Nationalversammlung durchkommt, steht es mit der EU-Richtlinie in Konflikt - oder die EU kommt nochmals auf die längst verabschiedete, aber nicht minder umstrittene Richtlinie zurück.
In Frankreich spekuliert man mitterweile schon, ob bei einer Annahme des Gesetzes der Branchenführer
Apple, dessen Fair-Play-DRM ausschliesslich mit dem hauseigenen Player iPod zusammenspielt und andere Geräte aussen vor lässt, den französischen iTunes Music Store womöglich eher gleich schliesst statt die Musik künftig ungeschützt zu vertreiben. (IW)