Verkaufsgerüchte um Sunrise häufen sich

22. Mai 2006

     

Die Gerüchteküche um einen möglichen Verkauf des zweitgrössten Schweizer Telekomanbieters Sunrise durch die dänische Mutter TDC brodelt. Wie die Sonntagszeitung (SZ) in der gestrigen Ausgabe berichtet, sind schweizerische und dänische Bankanalysten überzeugt, dass Sunrise innert Jahresfrist abgestossen wird.

Für einen möglichen Verkauf sprechen mehrere Gründe: Erstens habe TDC angekündigt sich aus Deutschland und Österreich zurückzuziehen. Analysten zufolge macht ein Festhalten an Sunrise in der Schweiz dann keinen Sinn mehr. Zweitens spreche für den Verkauf die Tatsache, dass die TDC-Eigentümerin, die amerikanische Nordic Telephone Company, kein industrieller Investor, sondern eine Finanzinvestor sein. Drittens sprach auch Sunrise Verwaltungsratspräsident Henning Dyremose gegenüber einer dänischen Finanzzeitung klartext: "Wir mögen Unternehmen nicht, die keine Gewinnsteigerungen vorweisen können. In der Schweiz wird es auch 2006 kein Wachstum geben, und deshalb werden wir jetzt etwas dagegen unternehmen."


Sunrise-CEO Jesper Theill Eriksen (Bild) dementierte auf Anfrage der SZ zwar nicht, dass er von höchster Stelle ein Ultimatum erhalten habe und das Ruder hinsichtlich Gewinnsteigerung und Wachstum innert 12 Monaten herumreissen muss. Einen möglichen Verkauf dementierte er. "Sunrise steht nicht zum Verkauf. Ich bin hier um Geld zu investieren", sagt Eriksen auf Anfrage der SZ. Unter seiner Führung will Sunrise Mittel- und langfristig der marktanteil im Mobilfunk von heute 18,3 Prozent auf 33 Prozent gesteigert werden.

Ob Eriksen diese ambitiösen Ziele erreicht oder, wie böse Zungen behaupten, nur hier ist um Sunrise für einen möglichen Verkauf zu schmücken, wird sich zeigen. (pbr)


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