Erste Fernsehgeräte auf Basis der von
Canon und
Toshiba entwickelten SED-Paneltechnik sollten ursprünglich schon auf die kommende Wintersaison 2007/08 auf dem Markt erscheinen. Nun gibt Canon per Pressemitteilung bekannt, die Markteinführung müsse auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Offenbar hat der Hersteller, der nach dem Ausscheiden von Toshiba aus dem Gemeinschaftsunternehmen Anfang des Jahres nun allein für Weiterentwicklung und Produktion verantwortlich zeichnet, die Massenproduktion der neuen Bildschirme noch nicht im Griff.
SED-Bildschirme (Surface Conduction Electron Emitter Displays) sind eine Art Mischform zwischen herkömmlicher Kathodenstrahlröhre und LCD: Wie bei der Bildröhre bringt ein Elektronenstrahl die einzelnen Bildpunkte auf einem phosphorbeschichteten Schirm zum leuchten. Beim SED-Verfahren generiert jedoch nicht eine zentrale Elektronenkanone den Strahl, es stehen für jeden Bildpunkt drei separat angesteuerte Elektronenemitter für die drei Grundfarben zur Verfügung. SED-Bildschirme sollen bei einer Reaktionszeit von rund einer Millisekunde, geringem Stromverbrauch und grossem Farbumfang mehr Kontrast und Leuchtkraft als Bildröhren und LCDs bieten.
Die Produktion solcher Displays ist offenbar schwieriger und vor allem teurer als angenommen: Die Canon-Mitteilung räumt ein, man müsse noch Techniken für die kosteneffiziente Massenherstellung etablieren - mit anderen Worten: Mit der aktuell verfügbaren Produktionstechnik wären SED-Bildschirme für den Publikumsmartkt schlicht zu teuer. (IW)