Das Logistikprojekt der Schweizer Armee verzögert sich. Der Relaunch des Projektes zur Modernisierung der Armeelogistik, der ursprünglich für den 1. Juli geplant war, wurde vorerst auf Ende August verschoben, wie die Logistikbasis der Schweizer Armee (LBS) mitteilt. Der Schweizer Arm des Dienstleisters
IDS Scheer hatte das SAP-Projekt mit einem Auftragsvolumen von 18 Millionen Franken Anfang Juni überraschend verloren. Nach nur sechs Monaten hatte man sich angeblich in gegenseitigem Einvernehmen getrennt, wie damals das deutsche IT-Magazin "Computerwoche" herausfand.
Im Rahmen des Projektes sollten Strategie, Organisation, Prozesse und Rollen in einer konsolidierten Armeelogistik definiert sowie fünf bestehende SAP-Systeme in einer neuen, standardisierten SAP-Plattform konsolidiert werden.
Die IT-Manager der helvetischen Armee müssen nun das Projekt neu planen. Im Moment hakt es sowohl an der Strukturierung der Arbeitspakete, einer klaren Erhebung des Beratungsbedarfs als auch an der Besetzung der Projektleiter-Funktion und der Projektteams. Kurz: Man steht im Grunde wieder ganz am Anfang.
Derzeit werden ein Projekthandbuch und ein Projektplan mit personellen Vorstellungen für das eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) erarbeitet. Das VBS-Team wird nun durch Mitarbeiter der Firmen Bearingpoint und Novo unterstützt. IDS Scheer Schweiz erhält für seine bisher erbrachten Leistungen fünf Millionen Franken. Gescheitert sei das Projekt nicht, hiess es Anfang Juni. Der Projektstopp sei "durch die grundsätzliche Komplexität der Rahmenbedingungen begründet". (sk)