LCD- und Plasma-Fernseher lassen die meisten Hersteller aus Kosten- und Zeitgründen fast nur noch in speziellen Servicecentern reparieren. Die Händler bleiben immer häufiger aussen vor. Den meisten ist das aber recht so, wie eine Kurzumfrage von IT Reseller ergab.
IT Reseller Premium-Abonnenten können den grossen Artikel, in dem Hersteller, Herstellervertretungen, Servicecenter und Händler zu Wort kommen, in der aktuellen Heftausgabe lesen. Online-Leser finden nachfolgend einige Zitate daraus:
"Wir arbeiten mit Sertronics zusammen. Das regionale, autorisierte Reparaturzentrum verfügt über ein aktuelles Produkt-Know-how und garantiert eine effiziente Abwicklung."
Marie-Francoise Ruesch, Manager Corporate Communications, Sony
"Händler mit eigenem Servicecenter nutzen unser Ausbildungsprogramm rege. Gewisse Reparaturen können sie so wie bis dato in ihren Serviceräumen oder vor Ort ausführen. Reparaturen an Plasma-Geräten werden aber weitgehend durch John-Lay-Spezialisten erbracht."
Gert Schröder, General Manager Corporate Communications, John Lay
"Garantiereparaturen dürfen unsere Händler nicht durchführen. Bei Reparaturen ausserhalb der Garantie können wir es weder verbieten noch kontrollieren. Für kostenpflichtige Reparaturen werden Händler weder mit Ersatzteilen noch technischen Unterlagen von uns unterstützt.
"Ersatzteile sind im Verhältnis zum Neugerät eher teuer, da Verpackungs-, Transport-, Administrations- und Lagerkosten auf den Einstandspreis kalkuliert werden müssen und an den Service-Partner weitergegeben werden. Wenn hier der Service-Partner und der Händler ebenfalls noch eine Marge draufschlagen, werden Ersatzteile so teuer, dass eine zahlungspflichtige Reparatur schnell einmal uninteressant wird."
Daniel Trüb, Regional Service Coordinator Schweiz,
Samsung.
"Es ist mir nicht bekannt, dass wir von einem Lieferanten nicht mit Ersatzteilen zu Flachbild-TVs beliefert werden. Wir erhalten immer wieder Einladungen von verschiedenen Lieferanten, an Technikerseminaren teilzunehmen, um diese Geräte selber reparieren zu können, und haben auch schon davon Gebrauch gemacht. Lieferanten, die ihre Reparaturen an Drittfirmen outsourcen, sind natürlich nicht daran interessiert, dass die Fachhändler selbst die Reparaturen ausführen können."
Markus Wolf, Geschäftsführer der CE-Fachgeschäfte W. Albrecht und A. Windlin
"Während der Garantiezeit erlauben einige Hersteller den Händlern, die Reparatur auszuführen, setzen aber voraus, dass der Händler sein Personal vorgängig schult und ein Ersatzteillager für die von ihm reparierten Geräte führt. Praktisch alle Hersteller schränken zudem die Erlaubnis für die Reparatur auf die Geräte ein, die der Händler selbst verkauft hat, um Konkurrenzsituationen sowie Abwerbungen im Händlernetz zu vermeiden. Das bringt aber mit sich, dass das Volumen nochmals begrenzt wird."
"Erledigt ein Händler Garantiereparaturen selbst, dann muss er normalerweise alle Garantiereparaturen erbringen. Nur die einfachen Reparaturen selbst zu machen und die komplexen an das Servicecenter zu senden, das geht nicht, da dann das Servicecenter mit der Ausführung nur komplexer Reparaturen Geld verlieren und sich wehren würde."
"Ein Händler, der die vollen Kosten und Arbeitszeit einkalkuliert, kommt mit den Garantiepauschalen für vereinzelte Reparaturen vermutlich nicht auf die Gewinnspur."
Eric Hubacher, Geschäftsführer vom Servicecenter Esag.
"Wir schätzen, dass 70 bis 80 Prozent unserer Kunden keine Reparaturen mehr ausführen und auch keine Techniker im Team beschäftigen. Da die Geräte so komplex sind und jedes Jahr neue Modelle in den Handel kommen, hat der Händler kaum Zeit, sich die nötige Fachkompetenz immer wieder neu anzueignen. Er wendet sich gern an den Spezialisten und konzentriert sich aufs Verkaufen und Installieren."
Rosmarie Saner, Marketingchefin, Sacom