Autor Nicolas Carr, der bereits vor fünf Jahren mit der These "IT doesn't matter" aufwartete, hat ein neues Buch publiziert. Unter dem Titel "The Big Switch: Rewiring the World, from Edison to Google" stellt Carr auf 224 Seiten unter anderem das baldige Ableben der unternehmensinternen IT-Abteilungen in Aussicht. Stattdessen werde die Firmen-IT künftig durch standardisierte Utility-Computing-Abonnements ersetzt.
Die Datenverarbeitung verschiebe sich aus dem firmeneigenen Rechenzentrum zu einem "zentralisierten IT-Dynamo", wie Carr die Grossanbieter von Computing-Services nennt. Der Autor vergleicht die Situation mit der Entwicklung der Stromversorgung: Während vor hundert Jahren viele Unternehmen noch eigene Generatoren betrieben hätten, überlasse man die Elektrizitätsversorgung heute fast ausschliesslich den Energiekonzernen.
Dementsprechend sieht Carr trotz des derzeit ziemlich ausgetrockneten Arbeitsmarktes keine rosige Zukunft für IT-Spezialisten. Fast schon beleidigend meint er, die meisten IT-Profis erledigten sowieso bloss Routinearbeiten und standardisierte Maintenance-Aufgaben - nicht nur die Systeme und Anwendungen, sondern auch die Fachkräfte sind für den Autor weitgehend zur Commodity geworden.
Das neue Carr-Buch beschäftigt sich indes nur zum kleinen Teil mit der IT-Frage. Ansonsten äussert sich der Autor allgemein zu künftigen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen im Zusammenhang mit neuen Technologien. (IW)