Am Freitag platzte die Bombe, dass
Microsoft Yahoo für 44,6 Milliarden Dollar oder 31 Dollar pro Aktie kaufen möchte. Von Seiten Yahoos reagierte man sehr gelassen auf das Übernahmeangebot. Bis man zu einem Entscheid komme, könnte es eine ganze Weile dauern, denn man wolle auch noch andere Offerten prüfen, hiess es am Sonntag.
Da fragt man sich natürlich gleich, wer sonst noch an Yahoo interessiert sein könnte. Analysten nennen da beispielsweise die Unternehmen Comcast, Viacom oder General Electric. Ob sie allerdings auch den Microsoft-Preis, der satte 62 Prozent über dem Yahoo-Aktienkurs vom Freitag liegt, bieten oder sogar erhöhen können ist unklar.
Dass die geplante Übernahme eine grosse Tragweite hat, wusste man bereits am Freitag. Nun wird der mögliche Deal, der von US-Politikern als eine der grössten Fusionen im Technologie-Sektor beschrieben wird, aber bereits am 8. Februar den Justizausschuss des US-Kongresses beschäftigen. Der Ausschuss werde dabei unter anderem auch Vertreter von Konkurrenz-Unternehmen anhören. Ob auch jemand von
Google dabei sein wird? Jedenfalls hat der Internet-Riese zum Deal bereits Stellung genommen.
Angst hat man bei Google vor der möglichen Fusion nicht, das Kerngeschäft werde dadurch wohl kaum beeinträchtigt. Google-Vizepräsident und Chefjurist David Drummond meinte aber, dass die Fusion zu einer grossen Dominanz im Bereich von Internet Messaging und E-Mail-Accounts führen würde. Microsoft reagierte umgehend auf diesen Vorwurf und wies ihn zurück. Man muss also kein Prophet sein um festzustellen, dass die Übernahme, sofern Yahoo ihr überhaupt zustimmen wird, wohl die Behörden und Gerichte einige Zeit beschäftigen wird. (IW)