In Zeiten von Viren, Trojanern, Spam und Spymails nimmt das Thema Sicherheit auch beim Privatanwender immer mehr an Bedeutung zu. Während sich in der Vergangenheit grösstenteils der Fachhandel und der Retail um die Sicherheitsbelange des Heimanwenders kümmerten, sind unterdessen die Provider mit Gesamt-Paketen mit an Bord. Und auch Gratisangebote der Hersteller rauben dem Handel Geschäfte.
Die meisten Händler fühlen sich dennoch nicht stark bedroht, wie IT Reseller in einer Umfrage herausgefunden hat. Mit Services und Dienstleistungen versuchen sie zurückgehende Verkäufe zu kompensieren. Auch im Retail sieht man die Situation eher gelassen.
"Die Geschäfte mit Security-Produkten laufen bei uns schleppend", gibt beispielsweise Toni Thiele, Leiter IT Services, Amberg Technologies in Regensdorf, zu. Aufgrund der Angebots-Pakete der Provider verkauft Amberg eindeutig weniger Security-Boxen. "Sicher spüren wir den ständigen Druck der grossen Firmen. Wir verfügen nicht über solche Werbebudgets und können nicht mithalten", klagt er.
"Am meisten spüren wir die Tatsache, dass bei den meisten Notebooks bereits eine Antivirenlösung vorhanden ist, somit kommen wir überhaupt nicht zum Zug", sagt Daniel Bianco von Bianco Computer. "Für uns ist der Security-Software-Bereich wichtig, aber leider nicht genügend gewinnbringend." "Dieses Geschäft geht ganz klar am Handel vorbei", bestätigt auch Beny Hochspach, Purchase Manager Switzerland bei Media Markt
Unterdessen bauen die grossen Provider ihre Angebote sogar noch aus. "Für Provider bieten Sicherheitslösungen interessante Perspektiven", ist Konrad Stokar, Mediensprecher von
Sunrise, überzeugt. "Wir beabsichtigen nicht, uns mit Security-Software oder -Lösungen im Privatkundenmarkt zu positionieren", wiegelt Therese Wenger, Director Media & PR,
Orange, zwar ab. Sie räumt jedoch ein, dass
Orange, sollten sich seitens der Privatkunden Bedürfnisse nach weitergehenden Sicherheitslösungen abzeichnen, weitere Angebote evaluieren werde. Ähnlich sieht es bei der
Swisscom und
Cablecom aus.
So wird für den Fachhandel der Bereich Service und Dienstleistung auch im Security-Segment immer wichtiger. "Wir sprechen bewusst Kunden an, denen eine Beratung und ein guter Service, wie Installation vor Ort, wichtig sind", sagt Kurt Rhyner, vom Rhyner Fachhandel aus Egg. Auch für Hernmarck von Comdoch Computer und Netzwerke, Arlesheim zählt letztlich die Dienstleistung: "Die können wir verrechnen, davon leben wir, nicht von der Marge", so Hernmarck
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