IBM entwickelt rasenden Speicher

11. April 2008

     

Forscher des Almaden Research Center haben im Wissenschaftsjournal "Science" über eine neue Speichertechnologie mit dem Namen "Racetrack" (dt. Rennstrecke) berichtet. Die Technologie könne eine neue Klasse von Speicher hervorbringen, welche die hohe Leistungsfähigkeit von Flash-Speichern mit der grossen Kapazität von Festplatten vereine, ist das Forscherteam um IBM-Fellow Stuart Parkin überzeugt. Die Technologie könnte innerhalb der nächsten zehn Jahren zum Einsatz kommen.

Das Konzept der Racetrack-Speicher beruht auf der Speicherung von Informationen in Form von winzigen gegensätzlich magnetischen Regionen (sog. Domänen) in einem Nanodraht. Im Gegensatz zu Festplatten werden die Informationen aber nicht von einem beweglichen Schreib- und Lesekopf gelesen oder geschrieben. Die magnetischen Domänen werden mit extrem hoher Geschwindigkeit zu den zentralen Lese- und Schreibeinheiten geschoben, die in der Mitte des Drahtes angebracht sind.


Ein einzelner Racetrack ist nur wenige Nanometer gross und kann zwischen 10 und 100 Bits speichern. Damit, so die Forscher, könnte ein Racetrack-Speicher auf vergleichbarer Fläche 100-mal grössere Datenmengen speichern, als ein Flash-Speicher. Ausserdem sei die Technologie so energiesparend, dass ein MP3-Player wochenlang mit einer einzigen Batterie betrieben werden könnte.

Einen weiteren Vorteil sieht Parkin in der Tatsache, dass die Technologie gänzlich auf bewegliche Teile verzichtet, wodurch praktisch keine Verschleisserscheinungen auftreten würden. "Ein Ausschöpfen des Potentials, das in dieser Technologie liegt, könnte zu faszinierenden neuen Anwendungen führen, die heute noch unvorstellbar sind", ist Stuart überzeugt. (mag)


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