Schweizer Microsoft-Chef Peter Waser zieht positive Bilanz

19. August 2008

     

Einige Zeit nach der Bekanntgabe der Microsoft-Konzernzahlen zum Fiskaljahr 2008 (Microsoft steigerte den Gesamtumsatz um 18 Prozent auf 60,2 Mrd. Dollar) lud heute morgen der Schweizer Länderchef Peter Waser (Bild) zur Jahrespressekonferenz von Microsoft Schweiz. Die Schweizer Organisation sei im abgelaufenen Geschäftsjahr "gesund gewachsen", man habe in den "relevanten Bereichen im Gleichschritt mit der Microsoft Corporation mithalten können", sagte Waser vor der versammelten IT- und Wirtschaftspresse. Insgesamt sei der Umsatz "ungefähr gemäss Budget" gewachsen, der Gewinn von Microsoft Schweiz hätte im letzten Geschäftsjahr über dem Budget gelegen.

Besonders stark, d.h. stärker als der weltweite Markt, hätte man im Dynamics-Bereich (Navision, Axapta und CRM) zugelegt. Microsoft CRM allein sei in der Schweiz rund doppelt so schnell gewachsen wie weltweit. Bei Office und Mobile-Business legte man rund ein Viertel zu, am stärksten war das Wachstum allerdings (prozentmässig) mit MSTV, der Software für Swisscoms IP-Fernseh-Anwendung. Bei Server und Tools betrug der Zuwachs 17 Prozent, bei Services (Microsoft Consulting wie Projektgeschäfte und Wartung bei Unternehmenskunden) legte man auch anständig zweistellig, nämlich um 15 Prozent zu. Einzig der Client-Bereich sei unter den Erwartungen geblieben, sagte Waser.


Microsoft beschäftigt in der Schweiz zur Zeit rund 500 Mitarbeitende, davon arbeiten über 40 für das neue Entwicklungszentrum, das der Hersteller auf der Basis des Teams um den Schweizer Erich Gebhardt, dem Erfinder der IP-Telefonie-Anwendung, die Microsoft in seine Office-Anwendungen einbindet, aufbaut. Das Schweizer Entwicklerteam soll dereinst rund 150 Mitarbeitende umfassen. Die Rekrutierung gestalte sich schwierig, sagte Waser, man kämpfe wie andere Unternehmen auch mit dem Informatikermangel. Offene Stellen besetzte man zunehmend mit Mitarbeitenden aus Deutschland, müsse aber aufgrund der ähnlichen Bedingungen, die im nördlichen Nachbarland herrschen, immer weiter in Osteuropa rekrutieren.

Entsprechend könne man von einem wirtschaftlichen Abschwung seitens Microsoft bisher keine Anzeichen erkennen. Projekte würden auch nicht, wenn einmal angestossen, einfach gestoppt oder verschoben. Betreffend der Einführung des neuen Betriebssystems bei Unternehmen sagte Waser, einige Grossunternehmen und öffentlichche Organisationen (Stadt Zürich, Post) seien dabei, Windows Vista auszurollen, ansonsten erinnerten ihn die Aussagen bezüglich der zeitlichen Verzögerung gegenüber der Produkteinführung an Diskussionen, die bereits bei der Einführung von Windows XP geführt wurden. Für das angelaufene Geschäftsjahr 2009 plant Waser ein starkes zweistelliges Wachstum. Die webtauglichen Office-Anwendungen für Unternehmen, Analog Windows Live für Privatkunden, sollen in der Schweiz im nächsten Frühjahr angeboten werden. (mh)


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Welchen Beruf übte das tapfere Schneiderlein aus?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER