Fujitsu Technology Solutions wird zum Infrastruktur-Anbieter

30. März 2009

     

In einer Web-Konferenz hat sich Fujitsu Siemens Computers heute verabschiedet und unter neuem Namen vorgestellt. Unter der Ägide des Mutterkonzerns nennt sich der abgesplittete Fujitsu-Teil des ehemaligen Fujitsu-Siemens-Joint-Ventures ab Mittwoch, 1. April, Fujitsu Technology Solutions (FTS). Die neuen Schlagworte von FTS lauten Infrastruktur, Lösungen und Services. Das Unternehmen will vom Produkt-Anbieter zum Infrastruktur-Anbieter mutieren, wie Kai Flore (Bild), Präsident und CEO, verlauten liess. Das neue Portfolio wird in die vier Bereiche "Infrastructure Products and Services" (Storage, Server, Clients, Network), "Infrastructure Solutions", "Managed Infrastructure" und "Infrastructure as as Service" eingeteilt.

Besonderer Fokus bei der neuen Strategie soll dabei auf dem Server- und Storagemarkt liegen. Bei weltweit verkauften 7,74 Millionen Einheiten im Jahr 2008 liegt Fujitsu derzeit mit 270'000 verkauften Servern und einem Marktanteil von 4 Prozent auf Rang vier hinter HP (35%), Dell (27%) und IBM (14%). Für 2010 hat FTS einen Marktanteil von 7 Prozent angepeilt, was einem Verkauf von rund 500'000 Stück entspräche. Bis 2012 will der Konzern weltweit einen Marktanteil von 10 Prozent für sich beanspruchen. Die Haupt-Produktionsstätte für IA (Intel Architecture)-Server soll im deutschen Augsburg liegen, eine zweite im japanischen Fukushima. Im Storage-Bereich sollen unter anderem die bestehenden Kooperationen mit Netapp und EMC ausgebaut werden. Das eigene Storage-Portfolio wird unter dem Brand "Eternus" vertrieben.


Auch den Partnern will sich FTS vermehrt zuwenden. Partnerschaften mit ISVs (Independend Software Vendors) wie SAP, Oracle oder Microsoft sollen gepusht werden. Auch der weltweite Channel soll grösser werden. "Wir wollen das existierende Partner-Netzwerk ausbauen", sagt Flore, "auch in Gebieten, die bereits seit einiger Zeit Interesse bezeugen, wo wir aber noch nicht so präsent sind, wie beispielsweise in Australien oder den USA."

Fujitsu Siemens Computers hat in den letzten 12 Monaten in verschiedenen Bereichen, besonders im Consumer-Segment, Marktanteile verloren, gibt Flore zu. "Wir waren in grossen Deals teilweise nicht präsent", so Flore. Er führt das unter anderem auf das veränderte Portfolio zurück. "In dem Portfolio, das wir künftig anbieten wollen, konnten wir aber bereits wachsen", relativiert der CEO.

FTS beschäftigt weltweit derzeit 167'000 Mitarbeitende in 70 Ländern, unterhält 80 Datacenter in 16 Ländern und Platform Solution Centers in sieben Ländern. Gegenüber dem Kunden will das Unternehmen weltweit künftig als "one Fujitsu" auftreten. Der Mitarbeiterstamm soll künftig eher wachsen, die Kosten weiter reduziert werden. Investiert werden soll vor allem in den R&D (Research & Developing)-Bereich in Europa. Gerüchte, denen zufolge der Konzern das Client-Geschäft abstossen wolle, dementierte Flore. (sk)


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