Mit neuer Leber und viel Enthusiasmus betrat Apples Obertrommler Steve Jobs gestern nach längerer Pause wieder einmal die Bühne, um der eingeschworenen Apple-Community die jüngsten Innovationen vorzustellen.
Wer allerdings auf Sensationen hoffte, wurde enttäuscht: Weder wurde ein Update von Apple TV präsentiert, noch wurde ein Tablet Mac vorgestellt, wie sich viele erhofft hatten. Statt dessen lieferte Jobs Einblicke in die jüngste iTunes-Version 9, die mit verschiedenen neuen Features aufgemotzt wurde. Eine neue LP-Funktion ergänzt im Apple-Store gekaufte Alben um Texte, Videos, Interviews oder Fotos der Künstler. Dabei zählt Apple offensichtlich darauf, dass die Künstler selbst diese Inhalte im Store hinterlegen. Als Beispiele wurden Klassiker wie Dylans "Highway 61 Revisited" oder "American Beauty" von Greatful Dead genannt. Man darf gespannt sein, ob Dylan-Fans oder Deadheads sich auf diesen Bonus-Content stürzen werden.
Auch für Filme bietet iTunes jetzt eine ähnliche Funktion, die entsprechende Extras dazu liefert. Weitere neue Features betreffen Home Sharing, womit Content auf bis zu fünf Rechner im Heimnetz übertragen werden kann, eine optimierte Synchronisationsfunktion oder die Möglichkeit, Klingeltöne für 2 Franken zu kaufen.
Die weiteren Ankündigungen betrafen allesamt die mobilen Media Player: Der iPod nano verfügt neue über eine integrierte Foto/Videokamera, ein UKW-Radio sowie einen Schrittzähler fürs Jogging. Wer darauf spekuliert hat, dass Apple statt auf UKW auf digitales Radio gesetzt hat, wurde enttäuscht. Für den Nano bezahlt man in der 8-GB-Variante 199, fürs 16-GB-Pendant 249 Franken.
Beim iPod touch wurden ferner der Speicher bei den zwei besser ausgestatteten Modellen verdoppelt und die Preise gesenkt: Mit 8 GB kostet der Player jetzt 259 Franken, mit 32 GB 399 Franken und mit 64 GB 549 Franken.
Last but not least bleibt der iPod shuffle, den es neu ab 75 Franken in verschiedenen Farben zu kaufen gibt, inklusive einer 4-GB-Version im polierten Stahlgehäuse für 129 Franken.