"Die Wettbewerbskommission (WEKO) untersagt den Zusammenschluss der Telekommunikationsunternehmen Orange und Sunrise Communications",heisst es in einer Medienmitteilung von heute Morgen. Und weiter: "Zusammen mit Swisscom hätte das fusionierte Unternehmen eine kollektiv marktbeherrschende Stellung im Mobilfunkmarkt begründet. Zudem wäre der im Markt aktivste Netzbetreiber aus dem Markt ausgeschieden."
Die Weko fürchtete um den Wettbewerb in der Schweiz mit zwei Unternehmen, die eine kollektiv marktbeherrschende Stellung innehätten. Dies hätte zur Folge, dass sich die Unternehmen nicht mehr wirksam konkurrenzieren würden, da es für beide Firmen vorteilhafter wäre, das Preisniveau hoch zu halten. Zudem seien die Synergien eines Zusammenschlusses nicht bedeutend genug beziehungsweise würden zu wenige der Wettbewerbsnachteile aufwiegen.
Weiter schreibt die Weko, dass es durch den Zusammenschluss zwar ein grosses Unternehmen geben würde, gleichzeitig aber eine Situation entstehe, in welcher für kein der beiden Firmen genügend Anreiz für Wettbewerb bestehe. Dazu kommt, dass der Markteintritt eines neuen Players mit eigenem Netz in den Schweizer Markt als unwahrscheinlich beurteilt wird. "Mit drei Anbietern bleibt hingegen im schweizerischen Mobilfunkmarkt noch eine gewisse Wettbewerbsdynamik bestehen und er bleibt offen für Innovationen."
Dass die Weko den Orange-Sunrise-Deal nicht einfach so durchwinkt, war zu erwarten. Man rechnete allgemein mit gewissen Auflagen – beispielsweise, dass der Name Sunrise sowie die günstigen Angebote des Carriers für eine gewisse Zeit bestehen gelassen werden müssen. Dass die Fusion nun untersagt wird, überrascht jedoch.
Entsprechend zeigen die die Mütterhäuser der beiden Telcos, France Telecom und TDC, in einer ersten Stellungnahme enttäuscht und überrascht über den Entscheid. Man erachte den Entscheid als negativ für die Schweizer Konsumenten und den Schweizer Mobilfunkmarkt. "Ohne diesen Zusammenschluss wird die dominante Stellung der Swisscom zementiert." France Telecom und TDC würden nun verschiedene Optionen für die nächsten Schritte prüfen, heisst es abschliessend.
Wie diese Schritte aussehen könnten, ist noch völlig unklar. France Telecom soll gemäss unbestätigten Berichten einst gar gedroht haben, sich aus dem Schweizer Markt zurückzuziehen, sollte der Deal nicht durchgewunken werden.
(mw)