Das Institut für Wirtschaftsinformatik der Hochschule Luzern hat im Auftrag der Hasler Stiftung eine Studie erstellt, in der die beiden grössten Schweizer Anbieter von ICT-Zertifikaten verglichen werden. SIZ (Schweizer Informatik-Zertifikat) und ECDL Switzerland (European Computer Driving Licence) werden einander gegenübergestellt. Für die Studie wurden 2579 Absolventen von Zertifizierungslehrgängen befragt, ausserdem wurden die Meinungen von 32 Testpersonen und 25 Experten anhand spezifischer Fragestellungen berücksichtigt.
Die Untersuchung kommt zum Ergebnis, dass die Anbieter hinsichtlich Organisation und Durchführung der Kurse, die zu einem ICT-Zertifikat führen, auf gleich hohem Niveau arbeiten. Die Absolventen sind zum Grossteil der Meinung, dass der Unterricht durch gut qualifizierte Lehrpersonen erfolgt.
Die Befragten bereiten sich mehrheitlich mit den von den Schulungsanbietern offerierten Kursen auf die Zertifizierungsprüfung vor und wollen damit in erster Linie ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern. Mit dem Erwerb eines Zertifikats wird vor allem das Ziel verfolgt, anwendungsorientiertes Wissen zu erwerben. Dies wurde mehrheitlich erreicht: 76 Prozent der ECDL- und 84 Prozent der SIZ-Zertifizierten geben an, dass ein Transfer ihres Wissens und Könnens am Arbeitsplatz stattgefunden hat. 70 beziehungsweise 79 Prozent geben zudem an, sie könnten ihre beruflichen Aufgaben nun effizienter erledigen.
Die Unterschiede zwischen den Anbietern sind marginal. Bei beiden ist eine modulare Ausbildung möglich, und beide kennen sowohl E-Learning als auch Klassenunterricht. Der finanzielle Aufwand zur Erlangung eines Zertifikats liegt bei SIZ und ECDL in der gleichen Grössenordnung. Allerdings ist das ECDL-Zertifikat international anerkannt, während das SIZ-Zertifikat vor allem in der Schweiz eine grosse Bedeutung hat.