CEOs erwarten höhere wirtschaftliche Komplexität

Laut einer weltweiten IBM-Studie unter Führungskräften nimmt die Unsicherheit in den Chefetagen zu. 79 Prozent der Manager rechnen mit einer steigenden Komplexität im wirtschaftlichen Umfeld.
21. Juni 2010

     

Im Rahmen ihrer diesjährigen CEO-Studie hat IBM 1541 Führungskräfte von Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen in 60 Ländern befragt. In der Untersuchung wurde versucht, dem Erfolgsgeheimnis besonders erfolgreicher Unternehmen auf die Spur zu kommen. Dazu wurden Fragen zu den Führungsqualitäten und der Rekrutierungsproblematik beleuchtet.
Wie die Studienresultate zeigen, sind sich die Führungskräfte weltweit in einem Punkt einig: Die wirtschaftliche Komplexität wird weiter steigen, 79 Prozent der Manager stimmten diesem Punkt zu. Als Gründe wurden Veränderungen in den Branchenstrukturen (62 Prozent) sowie eine "explosionsartige Zunahme von Informationen" (61 Prozent) genannt.

Besonderes Augenmerk wurde auch auf Unternehmen gelegt, welche in den letzten Jahren besonders erfolgreich waren und auch gut durch die Krise gekommen sind. Diese als Standouts bezeichneten Unternehmen haben im Schnitt sechs Mal höhere Wachstumsraten erzielt als ihre Mitbewerber. Wie die Ergebnisse zeigen, zeichnen sich Standouts insbesondere durch drei Merkmale aus: Statt auf rigide Kontrollsysteme wird auf "kreative Führungskräfte und -stile" gesetzt. Weiter erkunden erfolgreiche Unternehmen "ständig neue Wege, um mit ihren Kunden in Kontakt zu bleiben" und arbeiten "konstant an der Verbesserung ihrer Effizienz im Tagesgeschäft".
Führungsstile, die auf "Anordnen und Kontrollieren" basieren, kommen viel weniger zum Zug (17 Prozent) als solche, die auf Überzeugungsarbeit setzen (58 Prozent). In der Schweiz beträgt die Zustimmung zur Führung durch Überzeugungskraft beachtliche 73 Prozent.

Wie in der Studie ausserdem festgestellt wurde, sind Kreativität (60 Prozent), Integrität (52 Prozent) sowie globales Denken (35 Prozent) die wichtigsten Führungsqualitäten der Zukunft. Hingegen spielen tugendhafte Werte wie Offenheit (28 Prozent), Bescheidenheit oder Fairness (je 12 Prozent) eine deutlich kleinere Rolle. Die Verfasser schliessen daraus, dass das Klima in den Unternehmen künftig noch rauer werden dürfte.

Ebenfalls interessant sind die Antworten zum Thema Fachkräftemangel: Einen "ausgeprägten Mangel an Talenten" sehen in der Schweiz 55 Prozent der befragten Manager; in der EU stimmen der Aussage im Schnitt 45 Prozent der Befragten zu. In den USA äusserten sich 58 Prozent in diesem Sinn, während das Problem in Japan (71 Prozent) und China (78 Prozent) am gravierendsten in Erscheinung tritt.




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