Achtung: Reseller-Betrüger unterwegs
Quelle: Vogel.de

Achtung: Reseller-Betrüger unterwegs

Laut Berichten aus Deutschland und Frankreich sind Betrüger derzeit daran, Namen von renommierten Distis zur Warenbestellung zu missbrauchen.
6. Juli 2010

   

In Frankreich und in Deutschland soll es derzeit gleich mehrere Betrugsfälle geben, bei denen die Namen von bekannten Resellern missbraucht werden. Dies berichtet die deutsche Site "Channelpartner" sowie mittels einer Mitteilung die französische IT-Distributor-Datenbank "ITdistri".


Das Ganze soll so ablaufen, dass eine Firma sich als IT-Distributions-Profi ausgibt und via Mail oder Fax bei einer andere Firma in einem anderen Land einen Account eröffnet, um IT-Produkte zu bestellen. Offenbar gehen die Betrüger dabei sehr geschickt vor und bedienen sich bekannter Marken im Reseller, Disti- und VAD-Geschäft. Dabei werden ganze Websites nachgebaut und mit einer leicht abgeänderten URL verwendet. Betroffen ist beispielsweise Bestware (www.bestware.fr), woraus die Betrüger kurzerhand "www.bestware-france.fr" machten. Weitere Beispiele sind Connectis (Richtig: www.connectis.fr – von den Betrügern benutzt: www.connectis-sas.fr) oder Netapp France (Richtig: www.netapp.com/fr – von den Betrügern benutzt: www.netappfrance.com).

Mit der Verwendung dieser bekannten Namen wird dem Lieferanten vorgeschwindelt, eine Lieferung sei unbedenklich. Selbst eine Nachfrage bei einem Kreditversicherer führe zu einem positiven Ergebnis, wie "Channelpartner" schreibt. Kontaktadressen würden zudem gefälscht, um Rückfragen abfangen zu können. Ist die Ware erst einmal versendet, versuchen die Betrüger, sie mittels falscher Angaben umzuleiten – etwa sie direkt zu einem angeblichen Aussenlager liefern zu lassen, weil am eigentlichen Firmensitz kein Platz sei.


ITdistri schreibt, dass die fehlgeleiteten Lieferungen dann meist nach Grossbritannien, die Elfenbeinküste oder nach Mali gelangten. Deshalb wird davon ausgegangen, dass es sich bei den Betrügern um Afrikaner handelt. ITdistri geht weiter davon aus, dass in Zukunft auch andere Länder von den Betrugsversuchen betroffen sein werden. Im Moment konzentriere sich das Vorgehen auf Frankreich und Italien, man habe aber auch von Betrugsversuchen in Polen, Ungarn, der Tschechischen Republik, in UK oder in den Vereinigten Arabischen Emiraten Kenntnis, und gehe von einer Ausweitung der Fälle aus. Aus diesem Grund werden alle Lieferanten zur Vorsicht aufgerufen, speziell dann, wenn Liefer- oder sonstige Adressen von denen der Firma abweichen, als die sich der Kontakt ausgibt.

(mw)


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