Ende letztes Jahr musste
Swisscom eine ausserordentliche Wertberichtigung in Milliardenhöhe vornehmen. Schuld daran war die italienische Tochter Fastweb, die nach einem Werthaltigkeitstest neu nur noch mit einem Nettobuchwert von 2,9 Milliarden Euro bewertet wurde (Swiss IT Reseller
berichtete). In der Folge tauchte nicht zum ersten Mal die Frage auf, ob Swisscom Fastweb nicht besser verkauft. In der aktuellen "Sonntagszeitung" hat Swisscom-Verwaltungsratspräsident Hansueli Loosli (Bild) nun zu dieser und weiteren Fragen Stellung genommen.
Wie Loosli im
Interview erklärt, kommt für ihn ein Verkauf der italienischen Tochter nicht in Frage: "Ich bin klar der Meinung, dass wir Fastweb nicht verkaufen sollten." Den Milliarden-Abschreiber bezeichnet er als Momentaufnahme und die Massnahmen, die man eingeleitet habe, würden bereits Früchte tragen. Mittelfristig rechnet der Ex-Coop-Chef mit einem jährlichen Umsatzanstieg bei Fastweb um 2,5 Prozent. "In diesem Jahr sollte der bereinigte Umsatz weitgehend stabil bleiben und das Betriebsergebnis leicht steigen", so Loosli.
Weiter lässt Loosli verlauten, dass man nach wie vor und zu 100 Prozent hinter der Firmenleitung und CEO Carsten Schloter steht: "Für mich ist ein Abschreiber in einem solchen Fall kein Grund für einen Rücktritt." Zudem rechnet der Verwaltungsratspräsident von Swisscom damit, dass die Preise jährlich um vier bis fünf Prozent sinken und sowohl das Telefonieren im Festnetz, der Mobilfunk als auch das Internet immer günstiger werden.
(mv)