An der Gaming-Messe Electronic Entertainment Expo E3, die vom 5. bis 7. Juni in Los Angeles über die Bühne ging, blieb
Sony angesichts der Ankündigungen der Konkurrent
Nintendo und Microsoft eher blass. Der japanische Elektronikkonzern sorgte primär mit seinem Steuerrad für Playstation Move für Aufsehen. Dabei wird der Controller der Playstation Move durch einen Aufsatz zum Steuerrad und sorge so laut Sony für die «ultimative Rennerfahrung». Verfügbar sein wird das Move Racing Wheel, das kommende Rennspiele wie Little Big Planet Karting und auch Games wie Gran Turismo 5, Need for Speed: Hot Pursuit und Motorstorm Apocalypse unterstützt, ab Herbst für rund 40 Dollar. Daneben präsentierte das Unternehmen ausserdem eine Partnerschaft mit HTC, welche es dem taiwanischen Smartphone-Produzenten erlaubt, künftig Geräte mit Playstation-Zertifizierung auf den Markt zu werfen.
Tablets mit Konsolen verbinden
Für mehr Aufregung sorgte an der E3 allerdings die Konkurrenz. Microsoft kündigte etwa Xbox Smartglass an. Die Applikation verbindet Smartphones, PCs und Tablets mit der Xbox 360. Interessanterweise stellen die Redmonder die Anwendung nicht nur für Windows 8 und Windows Phone zur Verfügung, sondern auch für andere Mobile-Plattformen – sprich Android und iOS. Durch die Verknüpfung der Geräte mit der Konsole will Microsoft für smartere und interaktivere Unterhaltung sorgen, denn die Inhalte der Mobilgeräte werden via Xbox auf dem Fernseher dargestellt. Im Gegenzug können Xbox-Inhalte, beispielsweise Zusatzinformationen zu Filmen, auf dem Smartphone oder Tablet angezeigt werden. Und wird etwa ein Film von einem Tablet über die Xbox auf einen Fernseher übertragen, setzt die Wiedergabe auf dem TV dort ein, wo sie auf dem Tablet beendet wurde.
Des weiteren soll im Herbst der Internet Explorer für die Xbox lanciert werden – in allen Ländern, in welchen Xbox und Xbox Live verfügbar sind. Durch die Kombination des Browsers mit der Xbox, der Gestensteuerung Kinect und Smartglass werden die User mit dem Tablet oder Smartphone Webseiten, die auf dem TV dargestellt werden, bedienen können. Zudem lässt sich der Browser auch via Kinect-Sprachsteuerung oder dem Xbox Controller bedienen. Und schliesslich hat Microsoft die Ausweitung der Sprachsuche mittels Kinect auf weitere Länder angekündigt. So soll die Sprachsuche noch in diesem Jahr unter anderem in der Schweiz verfügbar werden
Controller wird zur Konsole
Nintendo liess derweil an der E3 seine nächste Konsole Wii U, die pünktlich für das diesjährige Weihnachtsgeschäft auf den Markt kommen soll, offiziell aus dem Sack. Details zu Spezifikationen der Wii U gab es allerdings keine. Diverser Berichte zufolge soll sie über eine Quad-Core-CPU auf PowerPC-Basis verfügen und grafisch mit der PS3 und der Xbox 360 mithalten können.
Die wichtigste Neuerung bei der Spielkonsole dürfte denn aber der Controller sein. Das Wii U Gamepad mit 6,2-Zoll-Touchscreen erinnert an eine Handheld-Konsole wie etwa die PS Vita von
Sony. Auf dem Display kann das ganze Game dargestellt werden, ein Monitor oder Fernseher ist also nicht mehr zwingend nötig. Das Umschalten vom Fernseher auf den Controller soll laut
Nintendo während des Spiels möglich sein. Zudem lassen sich auf dem kabellosen Wii U Gamepad, das
mit Beschleunigungssensor, Gyroskop, Mikrofon und Frontkamera bestückt ist, auch zusätzliche Inhalte anzeigen.
«Das Gamepad führt nicht nur eine neue Art des Gameplays, sondern eine ganz neue Spieldynamik ein. Das asymmetrische Gameplay ermöglicht vielfältige Erfahrungen im selben Spiel zur selben Zeit. Das formt das Videospiel völlig um», ist Reggie Fils-Aime, Präsident und COO von Nintendo of America, denn auch überzeugt.
(abr)