Day: Partner sollen’s richten

Day will nur noch Softwarehaus sein. Margenschwächere Dienstleistungen sollen Partner übernehmen. Wenn auch für 2001 die Umsätze geringer als erwartet ausfallen sollen, sind die fürs nächste Jahr prognostizierten Zahlen zu ambitiös.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2001/08

     

Der im Februar dieses Jahres neu angetretene CEO von Day, John Payne, hat erste Ideen bekanntgegeben, wie er den Basler Content-Management-Anbieter aus den roten Zahlen bringen will. Day soll sich vermehrt auf den direkten und indirekten Verkauf von Softwarelizenzen konzentrieren und Implementierung, Support und Schulung zukünftig Partnern überlassen.

Weniger Umsatz vorausgesagt

Diese Strategie würde, so die Verlautbarung, zu geringeren als bisher angenommenen Einnahmen aus dem Dienstleistungsgeschäft und ergo zu einem geringeren als prognostizierten Umsatz im Geschäftsjahr 2001 führen.
Das im letzten Jahr definierte Ziel, 2002 die Gewinnschwelle zu erreichen, wurde vorsichtshalber hinausgeschoben: Payne erwartet sowohl für das laufende Geschäftsjahr wie auch für 2002 Verluste. Dieses Jahr sollen 35 Mio. Franken Umsatz 40 bis 50 Mio. Verlust gegenüberstehen, lautet die Prognose.
Und 2002 will Payne dann plötzlich den Umsatzsprung schaffen. 85 Millionen Franken sollen dannzumal erwirtschaftet werden — vornehmlich mit Lizenzen. Ein hoch gestecktes Ziel, wenn man bedenkt, dass für dessen Erreichen jetzt plötzlich Partner als Türöffner zuständig sein sollen.
Zum Vergleich: Die Lizenzeinnahmen machten im Jahr 2000 30% des Gesamtumsatzes von Day aus, davon wiederum steuerten Partner 24% bei. Bei einem Jahresumsatz von 20,2 Mio. Franken generierten die Partner also gerade mal 1,45 Mio. Franken.

Köpferollen?

Das Servicegeschäft will Day trotzdem beibehalten, um Partner und Kunden mit Mentor- und Trainings-Angeboten zu unterstützen. Doch sollen vermehrt Ressourcen in den Aufbau neuer Beziehungen, die Intensivierung der Zusammenarbeit mit bisherigen Partnern und zusätzliche Schulungs- und Support-Angebote für Partner gesteckt werden.
Im Gegenzug soll etwa der Verwaltungsaufwand reduziert werden. Um dies zu erreichen, will Payne die Struktur von fast autonomen Ländergesellschaften in eine globale Struktur umwandeln. Laut CEO John Payne soll «der Umbau von Days Managementstruktur dafür sorgen, dass wir unser Unternehmen effizienter führen und unsere Barmittelbestände schonen.» Man darf gespannt sein, wen er damit wohl alles gemeint hat. (mh)


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