Das neue Gewährleistungsrecht bei Kauf- und Werkverträge gilt seit anfangs 2013. Wie wirken sich die neuen Bestimmungen aus und wie sind sie auszulegen? Darüber ist in den Medien einiges und vor allem Unterschiedliches berichtet worden. Das hat auch in der ICT- und der CE-Branche Unsicherheit verursacht und Verwirrung gestiftet.
Swico hat das Informationsbedürfnis erkannt und am 22. März 2013 mit dem Seminar «Garantie oder Gewährleistung?» in Zürich Klarheit geschaffen.
Von allen Seiten beleuchtet
Die Rechtsanwälte Dr. Peter Neuenschwander und Simon Oeschger legten in ihrem Referat das juristische Fundament. Sie zeigten die Unterschiede auf zwischen Gewährleistung und Garantie, erklärten, welche Fristen zu beachten sind, und was für das B2B- respektive B2C-Geschäft gilt. Die Empfehlung der Rechtsanwälte: Die vertragliche Garantiefrist gegenüber Endkonsumenten der gesetzlichen Gewährleistungsfrist angleichen und sich bei vertraglichen Änderungen mit Konsumenten besonders absichern.
Swico-Geschäftsführer Jean-Marc Hensch machte klar, dass Gewährleistung und Garantie zwei Paar Schuhe sind – und dass es kommunikativ anspruchsvoll sei, genau das zu vermitteln.
Bei Levent Kaygusuz von Toshiba ging es um die Sicht der Hersteller: Die neuen Gesetzesbestimmungen hätten vor allem höhere Produktekosten zur Folge, weshalb der Kostenkalkulation eine grosse
Bedeutung zukomme.
Herbert Gasser von Also erläuterte aus Sicht der IT-Distributoren, dass die neue Zweijahresfrist in die Preise einkalkuliert werden müsse – und dass schliesslich der Konsument die Kosten trage. Er betonte die Bedeutung des Lobbyings für die ICT-Branche und bestärkte
Swico darin, Öffentlichkeits- und Parlamentsarbeit zu intensivieren.
Die Freuden und Leiden eines Service-Dienstleisters im Zusammenhang mit den neuen Gesetzesvorschriften und den grundlegenden Unterschied zwischen Garantie- und Nachgarantiearbeiten legte schliesslich Eric Hubacher von Esag dar.
Voneinander lernen
Swico hat sich als Wirtschaftsverband öffentlich für die Auffassung der Hersteller stark gemacht und damit auch gewichtige Akteure wie die Stiftung für Konsumentenschutz und die Sendung «Kassensturz» herausgefordert. Das wurde von den Vertretern der ICT- und CE-Branche sehr geschätzt.