Die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) hat anlässlich eines Studienprojekts untersucht, wie lange elektronische Geräte im Einsatz standen, bevor sie ausgemustert wurden. Dazu wurden während sechs Monaten über 1500 ausgemusterte Geräte aus Schweizer Recyclingbetrieben auf ihre Lebensdauer hin analysiert. Dabei kam zu Tage, dass Mobiltelefone erst durchschnittlich acht Jahre nach der Produktion zurück in den Recycling-Kreislauf gelangen, und Drucker sowie Laptops im Schnitt sogar neun Jahre leben.
Vorgestellt wurde die Studie im Rahmen des Greenforum 2013 des Branchenverbandes
Swico. Wie Swico schreibt, würden die Resultate die aktuellen Forderungen politischer Akteure nach einer gesetzlich verordneten Produkte-Lebensdauer in Frage stellen. Seitens der Politik würden Massnahmen wie eine vorgezogene Reparaturgebühr, subventionierte Reparaturbetriebe oder gesetzlich vorgeschriebene Lebensdauern gefordert. "Hintergrund dieser Forderungen ist der Vorwurf an die Hersteller, die Produkte absichtlich auf eine kurze Lebensdauer auszurichten, um die Absatzzahlen zu erhöhen und ihren Profit zu steigern", so Swico. Und weiter: "Die geforderten gesetzlichen Regulierungen sind nicht zielführend. Produkte werden häufig nicht ersetzt, weil sie defekt sind. Geräte mit neuen Technologien sind dank kürzeren Innovationszyklen heute in viel geringeren Abständen verfügbar – und meist auch deutlich energieeffizienter als ihre Vorgänger. Eine gesetzlich erzwungene Lebensdauer ist deshalb weder ökologisch sinnvoll, noch entspricht sie dem Bedürfnis der Konsumenten. Hinzu kommt, dass elektronische Geräte ohnehin schon langlebiger sind, als gerne behauptet wird."
(mw)