Pfiffige Zürcher Lösung

Der Zürcher Start-Up Media-Streams hat die «Telefonzentrale zum Herunterladen» entwickelt. Telefonie wird damit zur Applikation innerhalb von MS Exchange.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2001/09

     

Für KMU bringt die junge Zürcher Firma Media-Streams mit E-phone eine pfiffige Voice over IP-Lösung: Während andere VoIP-Systeme das Telefon als eigene Applikation am PC Arbeitsplatz installieren, werden bei E-phone die Telefon-Funktionen in Microsoft Outlook integriert. Auf diese Weise wird das weitverbreitete Mailprogramm zum vollständigen, leicht bedienbaren Kommunikationszentrum, das nicht nur E-Mail und Fax, sondern auch die eingehenden Telefongespräche im Posteingang anzeigt.
Die Verwendung von auf Industriestandards beruhender Technologie bei der Entwicklung von E-phone ermöglichte eine flexible, beliebig skalierbare Lösung, welche die Sprachkommunikation entscheidend vereinfacht.
Als reine Software-Lösung soll E-phone ohne zusätzliche Hardware den Komfort und das Leistungsspektrum einer ganzen Telefonzentrale bieten, mit Teamschaltung, Rückruf, Voice-Mail und sogar einfachen ACD-Anwendungen.
Alle Daten wie Namen, E-Mail Adressen und Telefonnummern werden im Microsoft Exchange Server erfasst, so dass keine zusätzliche Datenbank benötigt wird. Der Anwender trägt die Kundendaten einfach bei den Outlook Kontakten ein, wo sie auch mutiert und gepflegt werden. Durch diese Integration in Outlook wird, wie Media-Streams versichert, selbst eine Benutzerschulung überflüssig.
Laut Hersteller ist E-phone zudem weltweit die erste Telefonanlage, die «übers Internet heruntergeladen und mit wenigen Mausklicks installiert» werden kann.

Die wichtigtsten Komponenten

Vom öffentlichen Telefonnetz (ISDN/PSTN) eintreffende Voice-Daten werden im Gateway vom ISDN Protokoll in den H.323 Standard für Voice over IP-Systeme übersetzt und ins firmeneigene LAN eingespeist. Dazu ist zu bemerken, dass Media-Streams selber keine Gateways herstellt, sondern nur Empfehlungen für den Erwerb abgibt.
Die zweite, wichtige Komponente im E-phone-System ist der Gatekeeper, ein Verzeichnisdienst, dessen Aufgabe im Wesentlichen in der Zuordnung von Rufnummern und IP Adressen besteht. Wird an einem Arbeitsplatz Outlook gestartet, so wird automatisch auch die Telefonfunktion hochgefahren. Dabei sucht der Client den nächstgelegenen Gatekeeper und meldet sich bei diesem an.
Ist ein Client nicht angemeldet, so übernimmt eine dritte Komponente, der Client Proxy Service, einen Teil der Funktionen, etwa die automatische Beantwortung des Anrufs oder die Weiterschaltung an einen anderen Arbeitsplatz oder ein Mobiltelefon. Fällt ein Arbeitsplatz-PC aus, bleibt E-phone auf diese Weise funktionsfähig.
Der Betriebssicherheit dient auch ein standardisierter H.323 Protokollstack.
Damit lassen sich Komponenten wie Gatekeeper und Client Proxy Service in einem Netz mehrfach betreiben. Sollte einmal eine dieser Komponenten ausfallen, übernimmt einfach die nächste deren Funktion. Diese neue Technologie wurde von Media-Streams zum Patent angemeldet.
Eine Demo-Version von E-phone kann unter www.media-streams.com heruntergeladen werden. (fis)


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Wieviele Zwerge traf Schneewittchen im Wald?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER