ICT-Service-Provider und Rechenzentrums-Spezialist Nexellent hat im Juni dieses Jahres sein zehnjähriges Bestehen gefeiert und bei dieser Gelegenheit auch skizziert, wohin der Weg in die Zukunft gehen könnte. So liess Stefan Peter, Managing Partner bei Nexellent, durchblicken, dass sein Unternehmen plant, das ICT-Service-Geschäft auszubauen.
Gegenüber «Swiss IT Reseller» führt Peter aus, dass Nexellent heute vor allem Rechencenter-, Co-Location-, Private-Cloud- und Netzwerk-Services anbietet. «Wir stellen allerdings fest, dass die grossen Player wie Microsoft, Amazon und Vmware vermehrt auch mit Rechenzentrums-Dienstleistungen auf den Markt drängen und versuchen, im Infrastruktur-Geschäft Fuss zu fassen. Für uns bedeutet das, dass wir uns weiterentwickeln müssen.»
Software aus der Nexellent-Cloud
Beispielsweise arbeitet Nexellent daran, eine Infrastructure-as-a-Service-Plattform aufzubauen. Mit dieser Orchestrierungslösung wird man in der Lage sein, Private-Cloud-Dienste vollautomatisiert anzubieten, so Peter. Über die Automatisierungs-Plattform sollen Kunden ihre Cloud selber verwalten können – spricht die virtuellen Maschinen selber an- und abschalten, provisionieren und wieder löschen oder Betriebssysteme nach Gutdünken einsetzen. Als Beispiel schweben Stefan Peter unter andere Software-Anbieter vor, die solche Lösungen von Nexellent nützen. Denn er sei überzeugt, dass Schweizer Softwarehäuser ihre Lösungen zwar aus der Cloud anbieten wollen, dabei aber lieber mit einem kleineren, lokalen und flexibleren Infrastruktur-Provider arbeiten möchten anstelle eines riesigen Konzerns à la Microsoft oder Amazon. «Hier sehen wir grosses Potential, indem wir diesen Firmen entsprechende Möglichkeiten bieten können.»
Gemeinsam Lösungen entwickeln
Dabei sei auch denkbar, dass man gemeinsam mit Schweizer Software-Anbietern Plattformen entwickle, um entsprechende Angebote für Endkunden zu konzipieren. Man würde auch schon mit potentiellen Partnern aus dem CRM- und ERP-Umfeld sprechen, doch spruchreif sei noch nichts. «Solche Partnerschaften brauchen Zeit und sind teils schwierig auf die Beine zu stellen, vor allem dann, wenn etwas gemeinsam vertrieben werden soll oder Investitionen getätigt werden müssen.» Doch man sehe seitens der Endkunden das Bedürfnis, aus Komplexitätsgründen alles aus einer Hand beziehen zu können. Entsprechend strebe man an, mit starken Partnern Lösungen zu bündeln und Plattformen zu bauen, um dem Kunden eben dies zu bieten. «Doch in diesem Jahr wird hier sicher noch nichts spruchreif.»
Weshalb das Ganze Zeit brauche, sei schwierig zu beantworten. «Vielleicht ist der Leidensdruck bei den potentiellen Partnern und auch bei uns noch nicht gross genug, um hier schnelle Lösungen mit aller Konsequenz voranzutreiben. Aber wir stellen uns bei Nexellent im Hinblick auf die Konkurrenz aus Übersee schon die Frage, wie lange die Datenhaltung in der Schweiz als USP noch ausreicht.» Gefragt seien Visionen und letztlich einfache und innovative Lösungen für den Kunden, und diese wolle man in diesem Jahr zumindest ins Rollen bringen.
(mw)