All Com entlässt, MTF stagnierte

Zum ersten Mal seit der Gründung schreibt die Dübendorfer All Com-Gruppe rote Zahlen. Zwar konnte die Gruppe im Geschäftsjahr 2000 ihren Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 84,7% auf 58 Mio. steigern, beim Verlust handelt es sich aber nicht etwa um eine kleinere Unausgeglichenheit, sondern um ein Minus von satten 8,9 Mio. Franken.
Den Verlust begründet das Unternehmen mit ausserordentlichen Aufwendungen für Weiterbildung (5,7 Mio.), IPO-Vorbereitung (0,83 Mio.) und mit der Bereinigung der Bilanz verbundenen Abschreibungen (2,25 Mio.).
Da man in Dübendorf fest entschlossen ist, im laufenden Geschäftsjahr wieder schwarze Zahlen zu schreiben, werden alle sechs Schweizer Niederlassungen aufgehoben und der Personalbestand um 15 Arbeitnehmer reduziert. Die Teams der Geschäftsfelder Call Center und IP-Telefonie sollen redimensioniert werden. Der Markt für IP-Telefonie habe sich als träger als erwartet herausgestellt, meint Lukas Gillioz, Chef der All Com-Tochter All IP Tel.

MTF mit wenig Steigerung

Da geht es der MTF-Gruppe schon wesentlich besser. Man erwirtschafte einen EBIT (Ertrag vor Steuern), der im Branchenvergleich «sehr gut» dasteht, so die Mitteilung. Die MTF-Flotte konnte im vergangenen Jahr den Umsatz um knapp vier Prozent auf 252 Mio. Franken steigern. Die Umsätze bei Services und Schulungen stagnierten hingegen bei 36 Mio. Franken. Angesichts der sinkenden Handelsmarge (minus 2,1 % gemäss MTF) eine gefährliche Tendenz.
Seit Februar 2001 ist bei MTF Jakob Broger am Ruder. Die IT-Gerüchteküche will wissen, er habe sich in harten Auseinandersetzungen im Verwaltungsrat der Gruppe durchgesetzt. Seine Aufgabe ist es, «Synergiepotenziale zwischen den Geschäftsstellen und Kompetenzzentren der MTF-Holding gezielt und systematisch auszuschöpfen», so die Mitteilung. (mh / hc)