Xerox: Adieu, SOHO


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2001/12

     

Seit letzten Herbst hängen schwarze Wolken über dem Kopiererriesen Xerox. Gewinnwarnung, fallender Aktienkurs, Millionenverluste, Schulden in Milliardenhöhe und Reorganisation sind die Schlagworte, die man seitdem von Xerox zu hören bekommt. Nun hat das Unternehmen bekanntgegeben, sich ab sofort aus dem SOHO-Markt (Small Office/ Home Office) zurückzuziehen.
Der Markt für Consumer-Farbtintendrucker und Kleinkopierer sei wenig profitabel (3% des Gesamtumsatzes im Q1) und werde sich eher noch verschlechtern heisst es. Der SOHO-Bereich hatte im ersten Quartal einen Verlust von 83 Mio. Dollar eingefahren. Fortan wolle man sich verstärkt auf sein Kerngeschäft, sprich Digitaltechnologie, Netzwerkintegration, Lasertechnologie (Farbe, Monochrome) und Solid-Ink Technologie (Tektronix) konzentrieren. Für das zweite Quartal werden wieder enorme Verluste erwartet.

Consumer ade - auch in der Schweiz

Betriebswirtschaftlich betrachtet handle es sich um einen vernünftigen Entscheid, so Louis Thole, SOHO Operations Central Europe. Xerox befinde sich weltweit in einer Turnaround-Strategie mit dem Hauptziel so bald wie möglich wieder in die Gewinnzone zu kommen. «Das SOHO-Business ist zu kostenintensiv. Kleine Inkjet-Geräte (Drucker, Multifunktionsgeräte) stehen seit einem Jahr unter enormem Preisdruck.
Die unsichere Lage auf dem Consumer-Markt und die Tatsache, dass Xerox keinen Investitionspartner gefunden hat, um das Soho-Businessmodell weiter verfolgen zu können, haben zu diesem Entscheid geführt.» so Thole weiter. Verbrauchsmaterial und Serviceleistungen für die Soho-Geräte werden von Xerox weiterhin angeboten. Die Mitarbeiter dieser Sparte sollen in andere Bereiche von Xerox Schweiz integriert werden. Personelle Abgänge sind in der Schweiz nicht geplant. (sk)


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