Die Schweizer ICT-Branche schaut pessimistischer in die Zukunft als auch schon. Dies zeigt der
Swico ICT Index für das vierte Quartal 2016, der von 109,3 auf 105,6 Punkte gesunken ist. "Von einer düsteren Stimmung kann jedoch keine Rede sein, denn sämtliche Segmente sehen sich immer noch auf Wachstumskurs, wenn auch auf einem unrentableren", heisst es in einer Medienmitteilung des Verbandes.
Das stimmungsprägende Element über alle Branchen hinweg ist laut dem Swico der anhaltende Druck auf die Preise sowie die damit verbundene Erosion der Marge. Zunehmend werde die Präsenz ausländischer Konkurrenz spürbar, welche nicht nur durch den starken Schweizer Franken einen Preisvorteil habe, sondern auch über Grössenvorteile beziehungsweise zunehmendes Near- und Offshoring Druck auf die Preisstrukturen in der Schweiz ausübe. Neben dieser direkt zunehmenden Präsenz internationaler Anbieter in der Schweiz, sollen aber auch verstärkt Schwarz- oder Grauimporte sowie digitale Absatzkanäle eine zentrale Rolle spielen. "Wie bereits in den letzten Quartalen zeigt sich, dass die Schweizer Anbieter dem nicht nur allein durch weitere Geschäftsentwicklung begegnen können, sondern aktuell zunehmend auch auf Kostenoptimierung und Effizienzsteigerung setzen", so der Verband.
Ein Blick auf die einzelnen Segmente zeigt, dass der Indexwert der Softwareunternehmen leicht auf 111,1 Punkte gestiegen ist. Der Index der Consulting-Unternehmen ist derweil um fast 5 auf 107.5 Punkte gesunken. "Beide Segmente sind aber weiterhin durch die positivsten Erwartungen der Branche hinsichtlich Umsatzentwicklung und Auftragseingang geprägt", erklärt der
Swico. Eine solch positive Prognose in Bezug auf Umsatz und Auftragseingang soll grundsätzlich auch für die Segmente IT-Technology und IT-Services gelten, wenn auch in stark abgeschwächter Form. Beide Indexwerte haben markant nachgegeben und liegen mit 100,9 respektive 101,8 Punkten nur noch knapp im positiven Bereich.
Noch schlimmer sieht es nur in der Branche Imaging/Printing/Finishing aus. Deren Indexwert ist erneut um fast 10 auf 89,6 Punkte gefallen. Die Branche rechnet für das vierte Quartal 2016 gemäss dem aktuellen Swico ICT Index nicht nur mit starken Rückgängen bei Umsatz und Auftragseingang, sondern insbesondere auch bei der Bruttomarge. Im Vergleich zum letzten Quartal um mehr als 4 auf 97,5 Punkte gestiegen sind derweil der Index und damit die Erwartungen der Consumer-Electronics-Branche. Allerdings werden sowohl beim Umsatz als auch beim Auftragseingang offenbar keinerlei Veränderungen erwartet.
(mv)