Führende Aktionäre rufen dazu auf den Vorstand des Software-Herstellers SAP an der Hauptversammlung am kommenden Mittwoch nicht zu entlasten. "Wir werden gegen die Entlastung des Aufsichtsrates stimmen, weil wir erhebliche Bedenken bezüglich des Vergütungssystems haben und diese vom Aufsichtsrat ignoriert wurden", so Hans-Christoph Hirt vom britischen Investor Hermes gegenüber dem "Spiegel". Die maximale Vergütung in Form von bis zu 41 Millionen Euro durch Erfolgsboni sei unangemessen hoch. Auch die Aktionärsvertretung ISS empfiehlt in ihrem Bericht den Aufsichtsrat nicht zu entlasten.
SAP-Chef Bill McDermott hatte im letzten Jahr rund 15 Millionen Euro an Vergütungen erhalten. Damit war er zwar Spitzenverdiener unter den Dax-Konzernen, landete aber im Vergleich mit den direkten Konkurrenten von
SAP, wie etwa Oracle, nur im Mittefeld bezüglich Entlöhnung. So kassierte Larry Ellison als Chef von Oracle fast 40 Millionen Euro.
SAP teilte währenddessen mit, das Vergütungssystem stehe in Einklang mit der Praxis von Dax-Unternehmen und internationalen Wettbewerbern, kündigte jedoch eine Stellungnahme des Aufsichtsrates zu der Kritik auf der Hauptversammlung an.
(swe)