Acer will mehr Fachhändler
Quelle: Acer Schweiz

Acer will mehr Fachhändler

Acer hat sein Portfolio in den letzten Monaten aufgebohrt und will nun vor allem bei Firmen kräftig zulegen, unter anderem dank neuen ­Partnern.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2017/07

     

Acer konnte in den letzten Wochen mit einem Produktfeuerwerk aufwarten und hat im Rahmen von Events in New York und Taiwan Neuheiten vor allem im Bereich Notebooks vorgestellt, die zum einen in punkto Design, zum anderen auch mit der Preisgestaltung für einiges Aufsehen gesorgt haben. So verkauft Acer mit dem Swift 1 beispielsweise ein lüfterloses 13,3-Zoll-Notebook im schicken Alu-Unibody-Gehäuse und mit Fingerabdruck-Scanner zu einem Preis von 449 Franken, oder hat mit dem Spin 7 ein gerade einmal 11 Millimeter dickes 14-Zoll-Convertible im Angebot.


Produktseitig ist der Hersteller aktuell also sehr gut aufgestellt. Nun will sich Acer in der Schweiz auch vertriebsseitig noch besser in Position bringen und strebt unter anderem eine deutliche Ausweitung der Anzahl Fachhändler an, die Acer-Geräte vertreiben. Denn, so Sebastian Seyferth, Head of Commercial Business bei Acer Schweiz, gerade im klassischen B2B-KMU-Bereich gäbe es durchaus noch Potential für Acer. "Unser Commercial-Portfolio ist hierzulande oftmals in der Breite noch nicht so bekannt, wie wir das gerne hätten. Gerade Fachhändler kennen uns nur aus der Consumer-Ecke und sind dann überrascht, wenn sie unser Business-Line-up sehen."

300 Fachhändler bis Ende 2018

Bei den Business-Lösungen soll dem Fachhändler eine entscheidende Rolle beim Vertrieb zukommen – "schliesslich ist er es, der aus einem Produkt eine Lösung macht", wie Seyferth ausführt. Und weiter: "Wir haben in jüngster Vergangenheit unsere Manpower ausgebaut, um zusätzliche Partner zu gewinnen und unsere Marktpräsenz zu steigern. Konkret bedeutet das, dass wir die Zahl der Schweizer Fachhändler von heute rund 150 bis Ende 2018 verdoppeln möchten." Argumente, die für Acer bei der Gewinnung neuer Fachhändler sprechen würden, seien zum ersten das grosse Portfolio bestehend aus Desktops, Notebooks, Tablets, aber auch Displays und Projektoren, zum zweiten die starke Position im Bereich Education, wo Acer sehr bekannt sei und wo Seyferth die Schnittmenge von B2B und B2C sieht, und zum dritten der Service-Aspekt. "Wir haben ein eigenes Servicecenter in der Schweiz und Ersatzteile sind zu 95 Prozent per sofort verfügbar. Entsprechend haben wir sehr schnelle Reak­tionszeiten, die ihresgleichen suchen."
In diesen Kontext passt auch Seyferths Aussage, wonach man grundsätzlich versuche, einen sehr engen Kontakt zum Fachhandel zu halten, wenn es beispielsweise um die rasche Kommunikation von Projektpreisen geht. Ebenfalls erhalte der Fachhändler einmal pro Quartal die Möglichkeit, Demo-Produkte zum halben Preis zu erstehen. "Und nicht zuletzt sind die Händler auf der Suche nach neuen Alternativen zu ihrem angestammten Angebot, um einen guten Gerätemix bieten zu können. Die Acer-Produkte sind hier natürlich spannend, da wir technologisch an der Spitze mitspielen. Dies unterstreichen wir zum Beispiel damit, indem wir unsere sogenannte Reliability Promise 100 anbieten. Damit versprechen wir die kostenlose Reparatur und die volle Erstattung des Kaufpreises, falls es bei einem Business-Gerät im ersten Jahr einen Defekt gibt." Mit der Massnahme wolle man das Vertrauen, das man in die eignen Produkte habe, den Fachhändlern und Endkunden vermitteln.

Acer Points im Aufbau

Nebst dem Vertrauen, das man vermitteln möchte, erachte man es zudem auch als wichtig, den potentiellen Endkunden das Line-up auch physisch zeigen zu können. Dafür sei man daran, bei ausgewählten Fachhändlern, die auch ein Ladengeschäft unterhalten, sogenannte Acer Points einzurichten. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Acer Points im stationären Handel zu etablieren, denn auch im Prosumer- und Business-Umfeld wird der haptische Eindruck eines Geräts zunehmend wichtig. An den Acer Points kann man die Geräte, für die man sich interessiert, vorab auch mal in der Hand halten, statt sie blind kaufen zu müssen", erklärt Seyferth. Man erachte das sogar als so wichtig, dass man die Acer Points als Vertriebskonzept ins Synergy-Partnerprogramm aufnehme.


Spannend für den KMU-Bereich und damit für Fachhändler nennt Seyferth abschliessend zudem Gaming-Geräte. Acer hat Ende April in New York mit dem Predator Triton 700 beispielsweise ein High-End-Gaming-Notebook vorgestellt, das mit neuesten Intel-Core-Prozessoren, Nvidia-Geforce-GTX-Grafikkarten und einem ausgeklügelten Kühlsystem bestückt ist und ab 3500 Franken verkauft wird. Ein solches Gerät sei aufgrund seiner Leistung nicht nur für seine Zielgruppe – den Gamer – interessant, sondern auch für eine Firma, die ein leistungsfähiges Notebook benötigt, und damit für den KMU-Fachhändler. "Solche High-end-Konfigurationen verkaufen wir durchaus auch im SMB-Bereich", erklärt Seyferth. ?

Digital Signage von Acer kommt noch 2017

Im Mai dieses Jahres sind Meldungen aufgetaucht, wonach Acer das Digital-Signage-Geschäft forcieren möchte. Von Acer Schweiz heisst es hierzu, dass Digital Signage ein sehr spannender Markt für Acer sei, da man alle Komponenten, die ein Fachhändler beziehungsweise Endkunde braucht, bereits im Angebot führe – Hardware, Software und Service, sprich Installation und Support. In der Schweiz sei man aktuell dabei, das Angebot soweit abzustimmen, dass es auf den Markt gebracht werden könne. Das soll voraussichtlich noch in diesem Jahr passieren, erklärt Commercial-Chef Sebastian Seyferth. Die Lösungen seien da, man müsse nun ein Netzwerk aufbauen, das entsprechende Projekte auch umsetzen könne. Und dazu suche man hochmotivierte Fachhändler und Vertriebspartner. "Digital Signage ist kein Geschäft, das man nebenbei machen kann. Das muss man mit Haut und Haaren leben", ist sich Seyferth sicher. Denn Digital Signage sei zwar nicht übermässig komplex, doch dürfe man sich keine Fehler beim Endkunden erlauben, denn ein technisches Problem im Bereich Digital Signage sei unter Umständen sofort für jedermann ersichtlich. "Darum wollen auch wir keine Fehler machen. Wir lassen uns mit dem Go-to-Market lieber noch etwas Zeit, dafür machen wir Digital Signage dann richtig." Interessierte Händler dürften sich gerne bei Acer melden, allerdings setzt Acer voraus, dass auch die Händler bereit sind, zu investieren – insbesondere was die Zeit für Schulungen angeht. (mw)


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