Novells Coop-Coup

Schluss mit «Dasistallesvielzukomplizierthier» versprach die Novell-Werbung. Mit dem Projekt bei Coop will Novell den Beweis antreten.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2001/15

     

Vor etwa einem Jahr führte Novell eine neue Produktegeneration für plattform-übergreifende Business-Lösungen ein. Seither bemüht sich das Unternehmen, klar zu machen, dass es nicht mit Netware gleichgesetzt werden darf, sondern sich als Berater für plattform-unabhängige Lösungen versteht, etwa im Bereich eProvisioning. Gemeint sind damit automatisierte Prozesse, die den individuellen Zugriff auf Ressourcen steuern. Ein aktuelles Beispiel hat Novell soeben mit Coop Schweiz realisiert.
Als zweitgrösster Detailhändler der Schweiz hat Coop 14 Prozent Marktanteil. Auf den 1. Januar 2001 wurden die 14 regionalen Genossenschaften und Coop Schweiz fusioniert. Dies hatte zur Folge, dass die Daten von 45’103 Mitarbeitern aus 15 verschiedenen Personalsystemen, Telefonvermittlungsanlagen, Vertragssystemen und Exchange-Adressbüchern zusammengeführt und auf einen einheitlichen Standard gebracht werden mussten.
Erschwerend kam hinzu, dass das Organigramm der fusionierten Genossenschaften nur gerade bis auf Kaderstufe hinuntergebrochen war. Coop-weit gültige, einheitliche Funktionsbezeichnungen wurden gerade erst entwickelt. Wie Projektleiter Patrick Stamm ausführte, stellte sich bald heraus, dass mit der neuen Datenorganisation die gesamten Personalprozesse neu definiert werden mussten.

Personal-Workflow im Intranet

Die Abläufe, die den Mitarbeiter von seinem Eintritt bis zum Austritt begleiten, werden nun mit einen Workflow-Tool abgebildet und die Laufwege aufgrund von Informationen aus den Novell Directory Services (NDS) gesteuert. Der Prozess beginnt mit der Aufnahme von Vorname, Name, Organisationseinheit und Funktion in die Vertragsdatenbank. Diese Stammdaten fliessen in die NDS, welche die Adressbücher im Intranet oder Exchange speisen. Die Novell DirXML-Technologie sorgt dafür, dass die Benutzernamen eindeutig zugeordnet werden.
Ein zweiter Prozess formalisiert den Ablauf in den rund 180 Supportstellen. Diese sind so in der Lage, die Mitarbeiterdaten vom Eintritt bis zum Austritt via internetbasierendem Workflow zu pflegen. Bei der im Detailhandel üblichen Fluktuationsrate von rund 13 Prozent sind dies täglich um die 100 Mutationen. Ein Infrastrukturauftrag sorgt darüber hinaus dafür, dass die Arbeitsmittel wie E-mail, Telefon, Voice Mail oder PC-Station automatisch zugeteilt werden. Das Coop-Projekt wurde von Novell noch ohne die Unterstützung der im Juli übernommenen Cambridge Technologie Partners realisiert. (fis)


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