Der Start des Joint Ventures der ICT-Verbände
SwissICT und Schweizer Informatik Gesellschaft (SI) 3L Informatik wurde Anfang des Jahres angekündigt, mit dem Ziel, die Aktualität von Fachwissen in der Informatik sichtbar zu machen. Nun befindet man sich in der Umsetzungsphase und konnte mit Reinhard Riedl, Martin Glinz und Alain Gut drei Branchenpersönlichkeiten für die Initiative gewinnen.
- Reinhard Riedl von der Berner Fachhochschule (BFH) übernimmt die Leitung des Fachbereichs Bildungssysteme.
- Martin Glinz von der Universität Zürich engagiert sich als Verantwortlicher Beirats- und Arbeitsgruppenleiter zum Thema Multiple-Choice Test.
- Alain Gut, Präsident der Kommission Bildung von ICTswitzerland, ist im Beirat engagiert.
- Weitere bekannte Namen im bereits konstituierten Beirat kommen aus den Informatikdepartments der Fachhochschulen aller Landesteile. Ebenso wurden die privaten Bildungsanbieter wie Kalaidos oder M&F Engineering mit Vertretern eingebunden.
"Im Moment ist 3L Informatik dabei, die organisatorischen und technischen Voraussetzungen für erste Zertifizierungen zu schaffen", so der verantwortliche Projektleiter Stephan Schmid. "Alle Gremien und Ausschüsse sowie unsere Techniker arbeiten mit grosser Energie am Projekt. Das ausgesprochene Ziel ist es, bereits im kommenden Jahr die ersten Zertifizierungskurse anbieten zu können."
Für den Arbeitsmarkt soll ein einfach zu bedienendes und sehr transparentes Instrument geschaffen werden, um zu beurteilen, ob ein Bewerber auf dem aktuellen Wissensstand ist. Ein erworbenes Zertifikat ist dabei drei Jahre gültig und kann jederzeit verlängert werden. Die individuelle Leistung wird in einem Multiple-Choice-Test und der erreichte Punktwert aus der strukturierten Auswertung des Lebenslaufs eines Kandidaten bewertet.
Ziel sei es, ein möglichst aktuelles Bild der Wissensentwicklung eines Informatikers zu erhalten, weshalb etwa bereits erworbene Punkte im Laufe der Jahre einem gewissen Verfall ausgesetzt sind. Andererseits erhöht das aktuell erworbene Wissen, zum Beispiel durch Fort- und Weiterbildung, die Punktzahl entsprechend.
Das Zertifikat soll auch für die Personalverantwortlichen in Anwender- wie Anbieterunternehmen eine möglichst breite Transparenz bei der Einstufung von Fähigkeits- und Fertigkeitsprofilen der in der Informatik Tätigen ermöglichen. "Damit wird auch für uns HR Manager eine bisweilen schwer überschaubare Vielfalt an Titel und Funktionsbezeichnungen mit hoher Präzision aufgelöst. Das schafft mehr gleiche Bedingungen für alle Kandidaten", so eine HR Leiterin im Gespräch.
(swe)