Der EMEA
ISG Index hat die aktuellen Daten des Outsourcing-Markts für das zweite Quartal 2018 vorgestellt. Der Index berücksichtigt dabei alle kommerziellen Outsourcing-Verträge mit Jahresvolumina ab vier Millionen Euro. Der Blick auf die Märkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz offenbart deutliche Trends.
As-a-Service macht in DACH bereits über 35 Prozent des gesamten Sourcing-Marktes aus und soll laut ISG-Prognose ab 2020 die 50-Prozent-Marke knacken. So führt das gleichbleibend kräftige Wachstum bei Public Cloud und SaaS zu neuen Betriebsmodellen und neuen Technologien in der Region.
Das traditionelle Outsourcing befindet sich derweil auf dem Rückzug. So brach der traditionelle Sourcing-Markt in DACH im ersten Halbjahr 2018 im Jahresvergleich um 23 Prozent ein, und die Zahl der Vertragsabschlüsse schrumpfte im gleichen Zeitraum sogar um 82 Prozent.
As-a-Service und Automatisierung scheinen traditionelles Sourcing zu verdrängen. So greifen die 100 grössten Unternehmen des Marktes zusehends auf Angebote der Robotic Process Automation zurück, und das damit verbundene Nachlassen der traditionellen Outsourcing-Aktivitäten drückt den Markt gleichfalls. Das As-a-Service-Segment auf der anderen Seite hat in den letzten fünf Jahren um 23 Prozent jährlich zugelegt. ISG erwartet für 2018, dass dieses Marktvolumen über eine Milliarde Euro erreicht.
Der gesamteuropäische Sourcing-Markt konnte sich sichtbar erholen. In EMEA betrug das jährliche Vertragsvolumen des gesamten Outsourcing-Marktes im Q2 3,7 Milliarden Euro (+23% im Vorjahresvergleich). Das traditionelle Sourcing-Geschäft wuchs um elf Prozent und kehrte damit einen Abwärtstrend um.
Marktanalyst Friedrich Löer, Partner bei
ISG Germany, beleuchtet Hintergründe: "Der europäische Sourcing-Markt hat sich im zweiten Quartal deutlich erholt – und das, obwohl das wirtschaftliche Umfeld von der Einführung der neuen Datenschutznorm DSGVO und den Themen rund um den Brexit geprägt war. Unternehmen investieren nun in Technologien, mit denen sie ihr digitales Rückgrat stärken. Angesichts der unsicheren wirtschaftlichen und politischen Lage in EMEA ist es ermutigend zu sehen, dass die Unternehmen die Bedeutung einer starken digitalen Infrastruktur wertschätzen. Es erlaubt ihnen, ausreichend agil und anpassungsfähig zu handeln."
(rpg)