Die französische Regierung schreckt offenbar davor zurück, bei der Speicherung sensitiver Daten auf US-Konzerne wie Amazon oder Microsoft zu setzen, da Zugriffe seitens der US-Regierung befürchtet werden. Laut einem
Bericht der Nachrichtenagentur "Reuters" hat der französische Finanzminister Bruno Le Maire erklärt, man habe deshalb die beiden französischen Konzerne Dassault Systems und OVH damit beauftragt, entsprechende Pläne auszuarbeiten, um die Cloud-Dominanz der US-Unternehmen zu brechen. Mit ersten Resultaten werden bereits im kommenden Dezember gerechnet. Aufbauend auf den Ergebnissen wolle man dann eine vertrauenswürdige Cloud aufbauen, um die sensitiven Daten der heimischen Unternehmen zu speichern, erklärte Le Maire. Das Projekt soll zuerst auf deutsch-französischer Ebene umgesetzt werden und später allenfalls auch auf Europa-Ebene.
Paris sorgt sich um das im Jahr 2018 verabschiedete Cloud-Act-Gesetz, das es US-Behörden erlaubt, auf Daten europäischer Unternehmen zuzugreifen, sofern diese in Rechenzentren von US-Anbietern gespeichert sind. Le Maire bezeichnete dies als "völlig inakzeptabel" und fügte an, eine Lösung in der Angelegenheit müsse dringendst gefunden werden.
(rd)