Gulp hat die Auswertung seiner Freelancer-Studie 2020 veröffentlicht, an der von September 2019 bis Februar 2020 insgesamt 440 IT- und Engineering-Freelancer teilgenommen haben. Die erhobenen Daten stammen also aus der Vor-Corona-Zeit – dennoch war die Umfrage genau zu diesem Zeitpunkt goldrichtig, denn so lassen sich bei der nächsten Umfrage die Auswirkungen der Coronapandemie exakt analysieren. Und, wie
Gulp anmerkt, werden langfristige Trends nicht einfach verschwinden.
Die durchschnittlichen Stundenansätze bleiben, unter anderem aufgrund des anhaltenden Fachkräftemangels, auf hohem Niveau und sind im Vergleich zur letztjährigen Studie sogar leicht von 151 auf 152 Franken gestiegen, dies inklusive Spesen und Reisekosten. Knapp 49 Prozent der Antwortenden kommen allerdings auf Stundenansätze unter 140 Franken. Am besten verdienen Spezialisten für Business- und Prozessanalyse (im Schnitt 169 Franken), am wenigsten solche für System Engineering und Systemarchitektur (128 Franken).
Weitere Auswertungen zeigen, dass die Selbstständigkeit vor allem für über 50-Jährige nach Stellenverlust einen attraktiven Weg zu einem adäquaten Arbeitseinkommen darstellt. Rund die Hälfte der Antwortenden kommt auf über 200 verrechenbare Arbeitstage pro Jahr. Gulp mutmasst, dass durch die Coronakrise noch einmal deutlich mehr ICT-Fachkräfte den Freelancer-Weg einschlagen werden. Als Hauptgrund dafür werden der Wunsch nach Unabhängigkeit und Jobverlust genannt. Bei der Vermittlung von Freelancer-Aufträgen werden Personaldienstleister und Plattformen immer stärker genutzt, wie die Studie ebenfalls ergibt: 52 Prozent der Freelancer erhalten ihre Aufträge direkt von den Kunden, letztes Jahr lag der Anteil noch bei 59 Prozent. Weitere 27 Prozent setzen auf Personaldienstleister, und 21 Prozent nutzen vor allem Plattformen wie Gulpdirect, Linkedin oder Xing.
Mehr Informationen zur Studie sowie links zur aktuellen und zu früheren Freelancer-Studien finden sich
hier.
(ubi)