Die Knappheiten in der Lieferkette für Halbleiter ("Swiss IT Reseller" berichtete etwa
hier und
hier) sind seit Beginn der Coronapandemie ein echtes Problem für die Lieferketten, besonders im ICT- und Automotive-Bereich. Nun,
so ein Bericht des Wirtschaftsblatts "Nikkei", könnten die Halbleiterhersteller auf einen Überschuss zusteuern. So liegt der Lagerbestand der Chip-Hersteller derzeit auf einem Rekordhoch von 64,7 Milliarden US-Dollar, eine Massnahme, um der ständigen Knappheit an Komponenten vorzubeugen und die Produktion am Laufen zu halten. Die fertigen Chips verkaufen sich nach wie vor, sobald sie vom Band gelaufen sind, wie es weiter heisst. So hat Fujitsu General etwa die eigenen Lagerbestände an Chips um rund 20 Prozent erhöht, während Seiji Kuraishi, Executive Vice President bei Honda Motor davon spricht, dass man künftig wohl mehr Chip-Lieferanten benötigen würde.
Trotzdem gibt es Zweifel, ob die nun angehäuften Lager die eigentliche Nachfrage nach Chips widerspiegeln, offenbar vor allem bei den Chip-Herstellern selbst. Helmut Gassel, Chief Marketing Dfficer bei
Infineon Technologies etwa kommentierte, dass die Auftragsbücher derzeit etwa dem Umsatz von zwei Jahren entsprechen, aber für den Hersteller kaum auszumachen sei, wie viele Doppelbestellungen dabei sind. Akira Minamikawa vom Marktforschungsunternehmen Omdia rechnet derweil damit, dass sich der Halbleitermarkt Mitte 2022 wieder etwas setzen könnte und sich die Preise normalisieren.
(win)