Auch wenn Lebensmittel und Artikel des täglichen Bedarfs in der Schweiz bevorzugt noch im Laden eingekauft werden, legt der Online-Handel kontinuierlich zu. Dies zeigt eine Studie der internationalen Strategieberatung Oliver Wyman, die im Auftrag der Detailhandelsorganisation Swiss Retail Federation durchgeführt wurde.
Insgesamt kaufen 54 Prozent der Schweizer hauptsächlich im Laden ein. Damit hat sich dieser Anteil seit 2019, als er noch bei 61 Prozent lag, reduziert. Allerdings zeigen sich Unterschiede je nach Produktkategorie. So kaufen immer noch 84 Prozent der Schweizer Lebensmittel und Artikel des täglichen Bedarfs bevorzugt im stationären Handel. Nur gerade 2 Prozent der Befragten geben an, sich hauptsächlich über Online-Anbieter einzudecken und immerhin 14 Prozent nutzen beide Möglichkeiten. Dank Pandemie und dem Aufkommen von Express-Lieferanten hat sich aber auch bei den Lebensmitteln der Online-Einkauf deutlich erhöht, so die Studienverfasser, wenn auch noch auf tiefem Niveau.
Die Gründe, die für den Einkauf im Laden angeführt werden, sind die beim Online-Shopping fehlende Möglichkeit, Produkte auszuwählen und zu testen (52%), sowie die Liefergebühren (551%), die viele abschrecken. Weniger ins Gewicht fallen schlechte Produktbeschreibungen, der aufwendige Bestellprozess, die Verzögerung durch die Lieferfrist oder Sicherheitsbedenken.
Betrachtet man die weiteren Segmente, nebst Lebensmittel und Alltagsgütern, deckt der Online-Einkauf bereits deutlich mehr als die Hälfte ab. So kauft nur gerade rund ein Viertel seine Bücher und Musik sowie Elektronikartikel hauptsächlich im Laden. Umgekehrt gibt ein Drittel an, Bücher und Musik hauptsächlich online zu bestellen, während es bei Elektronikartikeln 19 Prozent sind. Die Mehrheit der Kundschaft nutzt beide Möglichkeiten. Und auch bei Sportartikeln, Kleidern und Möbeln liegt der Anteil von Kunden, die hauptsächlich im Laden einkaufen, ebenfalls unter 50 Prozent.
Egal ob online oder im Laden: 87 Prozent der Befragten geben an, dass der Aspekt der Nachhaltigkeit für sie eine durchschnittliche oder wichtige Rolle spielt. Vor allem werden kleinere Mängel oder kürzere Haltbarkeiten akzeptiert, wenn dadurch die Produkte nicht weggeworfen werden müssen. Aber auch Nachhaltigkeitslabels werden bei der Auswahl berücksichtigt und tendenziell ist eine Mehrheit bereit, höhere Preise für nachhaltige Produkte zu bezahlen. In der Gesamtabwägung ist aber für 37 Prozent der Preis der wichtigste Aspekt, während 25 Prozent angeben, hauptsächlich nach Labels auszuwählen. Weitere 38 Prozent geben an, Preis und Labels gleichermassen zu beachten.
(abr)