Erstmals seit 2016 sind die Ausgaben für IT- und Business-Services im dritten Quartal 2022 rückläufig gewesen. Dies, obwohl die Zahl der unterschriebenen Verträge in Rekordhöhe liegt, wie die Marktforscher von ISG mit Verweis auf den ISG Index vermelden. So ist die Gesamtsumme des jährlichen Volumens an XaaS- und Managed-Service-Verträgen (Annual Contract Value, ACV) um 3 Prozent auf 23,2 Milliarden US-Dollar gesunken und ist damit erstmals seit 2016 im Minus gegenüber einem Vorjahr.
Nach Sparten verlor vor allem der Bereich SaaS mit einem Minus von 12 Prozent, der gesamte Xaas-Markt liegt 4 Prozent im Minus. Nichts verloren hat derweil der Infrastruktur-Markt: Mit einem Vertragsvolumen von 10,5 Milliarden Dollar kommt man beim Ergebnis von 2021 zu liegen. Der Markt mit Managed Services verliert derweil leicht und geht um 1 Prozent auf 9 Milliarden Dollar Vertragsvolumen zurück.
Den Rückgang erklärt sich ISG mit Bedenken zur wirtschaftlichen Stabilität, ausserdem ist der Vergleich mit den vorhergegangenen Rekordjahren und die Stärkung des Dollars schwierig für den Markt. "Die Nachfrage ist nach wie vor so hoch wie nie zuvor, aber wir beobachten eine gewisse Zurückhaltung bei den Ausgaben, da die Unternehmen ihre Entscheidungen aufgrund wirtschaftlicher Bedenken aufschieben", so Steve Hall, Präsident von
ISG. "Die Unternehmen investieren immer noch in die laufende digitale Transformation, aber sie gehen es im Moment langsamer an." Von einem Abreissen der Investitionen kann also nicht die Rede sein, aber die Geschwindigkeit ist derzeit etwas gedrosselt.
(win)