Im Gegensatz zum globalen konnte der europäische Markt für IT- und Business-Services im dritten Quartal 2022 an Boden gut machen, wie die Marktzahlen von
ISG nahelegen. Zwar ist auch in Europa zu beobachten, dass wirtschaftliche Sorgen den Nachfrageanstieg bremsen, doch in geringerem Ausmass als im globalen Vergleich.
Während die Gesamtsumme des jährlichen Volumens an XaaS- und Managed-Service-Verträgen (Annual Contract Value, ACV) global um 3 Prozent gesunken ist ("Swiss IT Reseller"
berichtete), stieg sie in Europa um 7 Prozent auf insgesamt 7,6 Milliarden US-Dollar an. Es ist bereits das dritten Quartal in Folge, welches die 7,5-Milliarden-Marke knackt.
Das Wachstum ist vor allem einer ungebrochen hohen Nachfrage nach Managed Services zu verdanken. In diesem Marktbereich wurden insgesamt 281 Verträge unterzeichnet, was gegenüber Vorjahr einem Anstieg von 15 Prozent entspricht, und neuer Rekord ist. Weiter stieg der ACV im Vorjahresvergleich um 9 Prozent auf 3,8 Milliarden US-Dollar an. Der Grossteil davon ist auf das IT-Outsourcing zurückzuführen, wuchs diese Sparte doch um 21 Prozent auf 3,1 Milliarden US-Dollar an.
Für XaaS-Dienste zeichnet sich ein zweiteiliges Bild: Während der Markt für IaaS gegenüber Vorjahr um 13 Prozent auf 2,9 Milliarden zulegen konnte, war die Entwicklung im SaaS-Markt um 14 Prozent rückläufig. Insgesamt wuchs der XaaS-Markt um 5 Prozent an – eine deutliche Verlangsamung gegenüber den vorangegangenen Quartalen. "In den vergangenen fünf Quartalen sind die Ausgaben für Cloud Computing in Europa rasant gestiegen. Im Schnitt lag das Plus bei 40 Prozent pro Quartal", erläutert Andrea Spiegelhoff. "Im dritten Quartal hat sich der Trend jedoch deutlich verlangsamt, was in erster Linie am Rückgang der SaaS-Ausgaben liegt. In Reaktion auf das allgemeine Wirtschaftsklima haben sich die Entscheidungsfindungsprozesse deutlich verlangsamt."
(rf)