Jährlich werden in der EU rund 35 Millionen Tonnen Elektroschrott entsorgt. Viele von diesen entsorgten Geräten seien noch gebrauchsfähig, wurden aber aufgrund kleiner Mängel oder Defekten zu Gunsten eines neuen Gerätes ersetzt. Diesem Treiben möchte die EU-Kommission nun ein Ende setzen, um den Elektroschrott zu reduzieren und die Hersteller dazu zu animieren, nachhaltigere Geräte zu bauen. Dies
schreibt die europäische Kommission in einer Mitteilung.
Frans Timmermans, Exekutiv-Vizepräsident für den europäischen Grünen Deal, sagt der Wegwerfgesellschaft den Kampf an: "Reparatur ist ein entscheidender Faktor, wenn es darum geht, das Modell der Wegwerfgesellschaft ad acta zu legen, das für unseren Planeten, unsere Gesundheit und unsere Wirtschaft so schädlich ist. Ein fehlerhaftes Kabel oder ein beschädigter Ventilator muss nicht bedeuten, dass man ein ganz neues Produkt kaufen muss".
Um das umzusetzen, fordert die EU-Kommission ein Recht auf Reparatur für die Verbraucher sowie Gesetzesänderungen. Solange die Garantie für ein Gerät noch gilt, soll eine Reparatur verbindlich werden, es sei denn, diese sei teurer als ein Ersatzgerät. Nach Ablauf der Garantie sollen sich die Konsumenten jederzeit an jemanden wenden können, der ihr defektes Gerät repariert und diese Reparatur nicht ablehnen darf. Eine Matchmaking Internet-Plattform soll den Verbrauchern aufzeigen, an wen sie sich diesbezüglich wenden können.
Der Kommissionsvorschlag muss vom Europäischen Parlament und vom Rat noch angenommen werden, bevor er anschliessend konkret umgesetzt werden kann. Die Schweiz wäre von diesem Recht auf Reparatur als Nicht-EU-Land allerdings ausgenommen.
(dok)